Dezentralität

Dezentralität

Die Dezentralität ist ein wesentliches Prinzip Komplexer Adaptiver Systeme. Hierbei ist die Kontrolle über alle Bestandteile des Systems verteilt, beispielsweise Zellen im Organismus, Rechner im Internet und Individuen in Organisationen.

Entwurfsprinzip

Verteilte Systeme sind in den letzten Jahrzehnten durch den Erfolg des World Wide Web allgegenwärtig geworden. Das Internet, Peer-to-Peer Netzwerke, Grid Computing und mobile Endgeräte bilden zusammen eine verteilte, heterogene, dynamische und komplexe Infrastruktur auf deren Basis verteilte Informationssysteme globale Dienste zur Verfügung stellen. Die ständig steigende Komplexität lässt zentralisierte Top-Down Ansätze zur Steuerung zunehmend an ihre Grenzen stoßen. Bottom-Up Ansätze werden in der Forschung[1] untersucht, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und komplexe Systeme zu entwerfen.

Organisationsprinzip

Selbstorganisation[2] kommt eine Schlüsselrolle zu, um komplexe Systeme (technische, politische, biologische) zu kontrollieren. Die Gründe hierfür sind vielfältig:

  • Verteilung:
    • Zentrale Ressourcen sind begrenzt in ihrer Fähigkeit, Daten zu speichern, zu übertragen und zu verarbeiten. Informationen können nicht immer zentralisiert werden.
    • In unternehmensübergreifenden Geschäftsumgebungen existiert eine kommunikationseinschränkende Informationsasymmetrie. Informationen dürfen nicht immer zentralisiert werden.
  • Dynamik: während zentral eine Lösung erstellt wird, hat sich das Problem bereits verändert.
  • Heterogenität: die Bestandteile der Systeme unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Eigenschaften wie Funktionalität und Struktur und Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Organisationen.
  • Komplexität: komplexe Strukturen lassen sich aus zentraler Sicht (Top-Down) nicht mehr auf Ursache-Wirkungs Kausalitäten analysieren[3].

Hierbeis spielen Aspekte wie Selbst-X-Eigenschaften organischer Systeme eine große Rolle. Das Verständnis der beteiligten Mechanismen wird beispielsweise im Organic Computing untersucht.

Einzelnachweise

  1. [1] MKWI08
  2. G. Di Marzo Serugendo, A. Karageorgos, O. F. Rana, and F. Zambonelli. Engineering Self-Organising Systems Nature-Inspired Approaches to Software Engineering. Springer- Verlag Berlin Heidelberg, 2004.
  3. Systemwissenschaft M.Matthies, Einführung in die Systemwissenschaft. Vorlesungsskript, 2002

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