- Mary Dickenson-Auner
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Mary Frances Dickenson-Auner, geb. Dickenson (* 24. Oktober 1880 in Dublin, Irland; † 25. Mai 1965 in Wien, Österreich) war eine irische Violinistin, Pädagogin und Komponistin. Sie hat Symphonien, Oratorien, Opern und Kammermusikwerke komponiert.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Mary Dickenson entstammt der irischen Adelsfamilie Mac Donnell, ihr Großvater Sir Richard Mac Donnell war Rektor der Universität und Mitbegründer der Musikakademie Dublin. Nach dem Tod ihres Vaters wächst Mary Dickenson in Wiesbaden auf. Sie erhält ersten Privatunterricht für Geige. Wieder in Dublin arbeitet sie 1997/98 als Assistentin an der Musikakademie. Sie setzt gegen den Willen ihrer Familie ihr Studium an der Royal Academy of Music, London, durch, wo sie 1902 ihre Abschlussprüfung in Violine, Orgel und Komposition ablegt. Um ihre 'Linke Hand Technik' zu verfeinern, studiert sie bei Otakar Ševčík in Prag. 1905 debütiert sie mit der Česká filharmonie. Eine rege Konzerttätigkeit als Violinistin in den musikalischen Zentren Europas folgt. Erste Kompositionen werden unter dem Pseudonym Frank Donnell veröffentlicht.
1922 spielt sie die österreichische Erstaufführung der Sonate für Violone und Klavier von Béla Bartók im Wiener Konzerthaus; im Sommer 1922 stellt sie zusammen mit Bartók das Werk bei den neu gegründeten Internationalen Kammermusikaufführungen in Salzburg vor. Sie tritt dem Verein für musikalische Privataufführungen von Arnold Schönberg bei und konzertiert unter seiner Leitung. Ab 1925 entwickelt sie ein pädagogisches Konzept: die Hörstunden, die sie in Zusammenarbeit mit dem Wiener Stadtschulrat erprobt. Ziel ist es, mit der theoretischen wie praktischen Einführung in das Werk ausgewählter Komponisten das Musikverständnis der jungen Hörer zu schulen. Der Versuch wird bis 1938 auf 17 Schulen ausgeweitet. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1938 erhält Mary Dickenson-Auner als Britische Staatsbürgerin Berufsverbot. Sie beschließt im Alter von knapp 60 Jahren sich nun ausschließlich ihren Kompositionen zu widmen. In den folgenden 25 Jahren schreibt sie 6 Symphonien, 4 Opern, 2 Oratorien, zahlreiche Lieder und Kammermusikwerke. 1946 - 1962 werden ihre kammermusikalischen Werke in 12 Konzerten präsentiert, drei ihrer Symphonien gelangen zur Uraufführung und werden im Österreichischen Rundfunk gesendet.
Beeinflusst von der zeitgenössischen Musik der 20er und 30er Jahre entwickelt May Dickenson-Auner ein polyphones Musikkonzept, das ihre Vorliebe für Johann Sebastian Bach mit der 12 Ton Musik Schönbergs verbindet. In der Wahl ihrer musikalischen Motive greift sie immer wieder auf irische Volksweisen zurück. Der spätromantische irische Dichter William Butler Yeats und die von der Theosophie zitierten Philosophen Europas und Asiens bestimmen die Wahl ihrer literarischen Themen. Zahlreiche Liedertexte verfasst sie selber.
Werke
- Irish Symphony, op. 16 (1941)
Quellen
- Kay Dreyfuß, Margarethe Engelhardt-Krajanek, Barbara Kühnen: Die Geige war ihr Leben. Vier Viertel Verlag Straßhof 2000
- Irish classical recordings. A discography of Irish art music
- Johanna Müller–Hermann, Maria Bach, Mary Dickenson-Auner: Frauentöne Vol. 1
Weblinks
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