dieHO-Galerie

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Logo der HO in der DDR

dieHO-Galerie ist eine von einer Künstlergruppe betriebene, nicht gewinnorientierte Produzentengalerie im Magdeburger Stadtteil Westerhüsen. Mit der regelmäßigen Herausgabe des dieHO-Kunstpreises wurde die Galerie überregional bekannt und zu einem wichtigen Teil der Kunstszene in Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahr 2002 erwarb der Bildhauer Volker Kiehn ein Wohnhaus mit Ladengeschäft an der Hauptstraße Westerhüsens Alt Westerhüsen 31. Der Laden war in der Zeit der DDR von der DDR-Handelsorganisation HO betrieben worden. Nach dem Volker Kiehn zunächst dort nur sein eigenes Atelier eingerichtet hatte, entwickelte er gemeinsam mit dem Maler Sebastian Herzau die Idee einer Produzentengalerie, die dann im Februar 2005 eröffnet wurde. Zur Gruppe gehört auch der im Bahnhof Magdeburg Südost ansässige Stahlbildhauer Joachim Röderer, der Fotograf Karl Ludwig Weise, der Maler Steffen Müller sowie der Hildesheimer Lyriker Henrik Berthold. In Verballhornung des am Laden noch befindlichen HO-Schriftzuges bezeichnete sich die Gruppe als Hünstler-Organisation.

Im zweiten Jahr des Bestehens der Galerie stellte die Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Magdeburg die Vergabe ihres jährlichen Kunstpreises ein. Die Betreiber der dieHO-Galerie schufen daraufhin den dieHO-Kunstpreis, um trotzdem einen Kunstpreis insbesondere für junge Künstler aus Sachsen-Anhalt zu etablieren. Der später um einen Nachwuchspreis ergänzte Preis entwickelte sich in kurzer Zeit zu einer Institution im Bereich der Bildenden Kunst in Sachsen-Anhalt. Seit 2007 wird die Galerie durch die Kunststiftung Sachsen-Anhalt gefördert. Bekanntheit erlangte auch das dieHO-Adventsgrillen, eine jährliche vorweihnachtliche Gemeinschaftsausstellung regionaler und überregionaler Künstler.

Ein vor der Galerie aufgestellter überdimensionaler, abstrakter Hund mitsamt Hundehaufen ist zum Wahrzeichen des Stadtteils geworden. Künstler der Künstlergruppe um dieHO-Galerie stellten im Jahr 2010 auf der art Karlsruhe aus.

Konzept

Die Galerie dient als Plattform für Künstler aus Sachsen-Anhalt und auch überregionale Gastkünstler. Sie geht dabei weit über den Kreis der direkten Betreiber hinaus. Ein Schwerpunkt sind junge Künstler. Kunst wird mit Spaß und Freude verbunden. Das Erscheinungsbild der Galerie und auch der Veranstaltungen ist geprägt durch den Arbeitscharakter einer Werkstatt für Metallbearbeitung und präsentiert sich nicht als steriler Verkaufsraum. Die Selbstvermarktung der Künstler und der Austausch untereinander sollen gefördert werden. Die Galerie ist dabei nicht gewinnorientiert und finanziert sich über Sponsormittel und Eigenleistungen der betreibenden Künstler. Die Verkaufserlöse kommen in voller Höhe den ausstellenden Künstlern zu gute.

Geschichte des Grundstücks

Das Gebäude war ab 1908 durch den jüdischen Kaufmann Aron Lubrainschick als Kaufhaus errichtet worden. Zuvor befand sich hier der zur Böckelmannschen Windmühle gehörende Kossatenhof. Bis zur Eingemeindung Westerhüsens nach Magdeburg im Jahr 1910 lautete die Adresse des Hauses Schönebecker Straße 50. Es wird angenommen, dass auf diesem Hof Anfang des 18. Jahrhunderts schon der Müller der Schiffsmühle Westerhüsen, Kaspar Wieblitz lebte. Seine Nachfolger waren sein Sohn Peter Wieblitz (1712-1765), dann Johann Daniel Wieblitz (1740-1798), Georg Wallstab († 1806 im Alter von 49 Jahren), dann Wallstabs Witwe Marie Elisabeth Wallstab, geborene Kleinau und nach ihrer Wiederheirat Johann Andreas Daniel Wieblitz, Sohn von Johann Daniel Wieblitz.[1] Der letzte Westerhüser Müller dieser Mühle, Johann Böckelmann, wohnte bis zu seinem Tode 1911 in dem von Lubrainschick errichteten Gebäude. Noch im Adreßbuch von 1939 ist Aron Lubrainschick als Eigentümer vermerkt.[2] Nach dem 2. Weltkrieg ist dann eine Witwe E. Ostwald aus Lemsdorf als Eigentümerin eingetragen.[3]

Literatur

  • dieHO 2008, Dezember 2008
  • Sonja Renner, Die HünstlerOrganisation feiert fünften Geburtstag in dieHO 2009, Januar 2010

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Westerhüser Mühlen und Müller im Evangelischen Gemeindeblatt, 15. Jahrgang, Nr. 8, August 1938
  2. Magdeburger Adreßbuch 1939, II. Teil, Seite 199
  3. Adressbuch der Stadt Magdeburg 1950/51, Teil II, Seite 211
52.06476111.676515

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