Die Familie Schroffenstein

Die Familie Schroffenstein

Die Familie Schroffenstein ist Heinrich von Kleists Erstlingswerk. Das Stück ist 1803 anonym erschienen und wurde am 9. Januar 1804 in Graz uraufgeführt. [1]

Thema des Stücks ist eine Liebesgeschichte zwischen Agnes und Ottokar, den Kindern zweier zu Tode verfeindeter Familien.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Zwei Häuser einer Familie, das Haus Rossitz und das Haus Warwand, befinden sich wegen eines Erbvertrages im Streit miteinander. Nachdem Phillip Schroffenstein, ein Junge, der dem Haus Warwand angehört, unter mysteriösen Umständen stirbt und Peter Schroffenstein, ein Junge von Rossitz, ertrunken in einem Bach aufgefunden wird, verdächtigen sich die Häuser gegenseitig und schwören einander Blutrache. Beiden Kinderleichen fehlt jeweils ein kleiner Finger, was für zusätzliche Verdächtigungen sorgt. Nach einigen Verwirrungen treffen sich die beiden letzten Kinder, Agnes aus Warwand und Ottokar aus Rossitz, jedoch ohne zunächst zu wissen, wen sie vor sich hätten und verlieben sich ineinander. Diese Liebe bleibt auch bestehen, nachdem beide herausgefunden haben, dass sie aus verfeindeten Häusern stammen und sie treffen sich mehrfach an einem neutralen Ort, einer Höhle.

Ottokar erfährt bei Nachforschungen über die Gründe der Verfeindung der beiden Häuser, dass die Finger der Kinder nach dem Tod von Ursula, die sich selbst als Hexe bezeichnet, abgeschnitten wurden, allerdings will keiner der Familie davon hören. Ottokar möchte nun eine symbolische Hochzeit mit Agnes feiern, da sein Vater aber nach ihm sucht und seine Braut wegen der Blutrache töten würde, verkleidet Ottokar sich als Agnes und empfängt seinen Vater mit verstellter Stimme, der ihn daraufhin erdolcht. Agnes, die als Ottokar verkleidet ist, wird von ihrem Vater erstochen, der nach Ottokar gesucht hat. Da Ursula nun auftaucht, die Finger mitbringt und die Leute darüber aufklärt, sowie alle Kinder beider Häuser tot sind, versöhnt sich die Familie.

Textausgaben

  • Die Familie Schroffenstein: Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. Stuttgart, Reclam 1986. (Reclams Universal-Bibliothek, 1768.) ISBN 978-3-15-001768-5
  • Die Familie Schroffenstein. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. Textausgabe, online
  • Heinrich von Kleist: Sämtliche Werke. Brandenburger Ausgabe Bd. I/1: Die Familie Schroffenstein.Hrsg. von Roland Reuß. Frankfurt a. M. 2003. ISBN 3-87877330-7

Literatur

  • Louis Gerrekens: Die Familie Schroffenstein. In: Kleist Handbuch, Leben-Werk-Wirkung. Hrsg.: Ingo Breuer. Verlag J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2009.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Axel Schmidt 2006

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