Die Güldenkammer

Die Güldenkammer
Titelseite (Cover) der Ausgabe vom Mai 1913

Die Güldenkammer war eine deutschsprachige Kulturzeitschrift, die von 1910 bis 1916 in Bremen erschien. Der Untertitel der monatlich erscheinenden Zeitschrift lautete anfangs Eine bremische Monatsschrift, später Norddeutsche Monatshefte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Kulturzeitschrift Die Güldenkammer, die heute teils auch als literarische Zeitschrift charakterisiert wird, wurde im Oktober 1910 gegründet und erschien zunächst im Bremer Hauschild Verlag. Nach dem ersten Jahrgang (1910/1911) übernahm der Unternehmer und Mäzen Ludwig Roselius durch seine Kaffee-Handels-Aktien-Gesellschaft (Kaffee HAG) ab dem Oktoberheft 1911 die Zeitschrift und sicherte ihr weiteres Erscheinen. Fortan kam sie im Verlag Kaffeehag Bremen heraus, bei dem hauptsächlich der Öffentlichkeitsarbeit von Kaffee HAG dienende Publikationen erschienen, und wurde dort zeitweise vom damaligen Werbeleiter von Kaffee HAG, Alfred Faust, verlegerisch betreut.[1]

Die Monatszeitschrift Die Güldenkammer war die erste Kulturzeitschrift in Bremen. Herausgeberin war die Kulturjournalistin und Schriftstellerin Sophie Gallwitz; Mitherausgeber von 1910 bis 1912 war der Pädagoge und Autor Konrad Weichberger. Gallwitz veröffentlichte in der Zeitschrift im Jahr 1913 ca. 50 Briefe und Tagebucheintragungen der „Worpsweder“ Malerin Paula Modersohn-Becker, womit sie maßgeblich zu deren Entdeckung als Künstlerin beitrug und Modersohn-Becker erst ins Bewusstsein des Kunstförderers Ludwig Roselius und der Öffentlichkeit rückte.[2]

Außerdem wurden kulturelle Beiträge und literarische Arbeiten veröffentlicht von Giosuè Carducci (1913, Übertragung ins Deutsche von Rudolf Borchardt), Hans Franck (1912, über Herbert Eulenberg), Gustav Friedrich Hartlaub (1910, zum Sammlungskonzept der Bremer Kunsthalle im Vorfeld des „Bremer Künstlerstreits“), Gustav Pauli, Paul Scheerbart (1913, Novelle Marduk), Johannes Schlaf, Georg Simmel, Curt Stoermer und vielen anderen Autoren.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nicola Vetter: Ludwig Roselius. Ein Pionier der deutschen Öffentlichkeitsarbeit. Hauschild Verlag, Bremen 2002, ISBN 3-89757-157-9, S. 119ff.
  2. Angaben zu Gallwitz, Sophie Dorothee. Auf: Website des Vereins Bremer Frauenmuseum e. V.; abgerufen am 14. Juni 2011.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Güldenkammer (Begriffsklärung) — Güldenkammer steht für: die „Güldenkammer“, ein historischer Prunkraum im Bremer Rathaus aus dem Jahr 1595, der 1904/05 von Heinrich Vogeler neu gestaltet wurde und der heute zu den Bedeutenden Bauwerken des Jugendstils in Deutschland gehört… …   Deutsch Wikipedia

  • Bremer Rathaus — Rathaus mit Roland, Dom und Bürgerschaft Bremer Marktpl …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Vogeler — Heinrich Vogeler, Foto von 1897 Johann Heinrich Vogeler (* 12. Dezember 1872 in Bremen; † 14. Juni 1942 im Kolchos Budjonny bei Kornejewka, Karaganda, Kasachstan) war ein deutscher Maler, Grafiker, Architekt, Designer, Pädagoge, Schriftsteller… …   Deutsch Wikipedia

  • Bremer Künstlerstreit — Der Bremer Künstlerstreit – auch Bremer Kunststreit genannt – war eine Kontroverse um den Stellenwert der modernen Kunst und um den Einfluss von Galerieleitern, Kunstkritikern und händlern auf die Entwicklung der deutschen Malerei zu… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Smidt (Mitglied der Bürgerschaft) — Johann Smidt in Calcutta, 1865 Johann Smidt (* 20. Mai 1839 in Bremen; † 18. Oktober 1910 in Bremen) war ein deutscher Kaufmann, der in Calcutta in Britisch Indien eine Im und Exportfirma gründete, später in Bremen Mitglied der …   Deutsch Wikipedia

  • Curt Stoermer — (eigentlich Kurt Karl August Störmer, * 26. April 1891 in Hagen; † 29. Januar 1976 in Lübeck) war ein deutscher Maler und Vertreter des Worpsweder Expressionismus. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Lüder von Bentheim — (* um 1555; † 1613) war ein Bremer Steinhändler und Architekt der Weserrenaissance. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werke 2.1 Stadtwaage 2.2 Kornhaus …   Deutsch Wikipedia

  • Sophie Gallwitz — Sophie Dorothee Gallwitz, auch Sophie D. Gallwitz, (* 30. März 1873 in Wernigerode; † 30. Dezember 1948 in Quelkhorn) war eine deutsche Schriftstellerin. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Ehrungen 3 Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Alfred Faust — (* 15. Dezember 1883 in Sulzmatt im Oberelsass; † 14. Juni 1961 in Bremen) war Werbefachmann, Redakteur, sozialdemokratischer Politiker und Pressesprecher des Bremer Senats …   Deutsch Wikipedia

  • Konrad Weichberger — (* 10. Februar 1877 in Weimar; † 15. Juli 1948 in Weimar) war ein deutscher Pädagoge und Autor. Biografie Weichberger war der älteste Sohn von vier Kindern des Landschaftsmalers Eduard Weichberger (1843–1913) und von Elise Choinanus. Nach dem… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”