Hans Franck

Hans Franck

Hans Franck (* 30. Juli 1879 in Wittenburg/Mecklenburg; † 11. April 1964 in Schwerin) war ein deutscher Schriftsteller und Dramaturg. Er war Mitglied im Bamberger Dichterkreis.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hans Franck verdiente seinen Lebensunterhalt von 1901 an zehn Jahre lang als Volksschullehrer in Hamburg, widmete sich aber seit 1911 ganz seinem schriftstellerischem Werk.

Von 1914 an wirkte er als Dramaturg am Schauspielhaus Düsseldorf bei Louise Dumont und Gustav Lindemann und gab dort – ab 1915 – wohl mit Unterbrechungen – bis Ende der Spielzeit 1919/20 die Theaterzeitschrift „Masken“ heraus. Neben dieser Funktion war er außerdem von Beginn der Spielzeit 1914/15 an Leiter der angegliederten Düsseldorfer Theater-Akademie, später Hochschule für Bühnenkunst.

1921 kaufte er das Gut Frankenhorst am Ziegelsee in Schwerin und arbeitete fortan als freier Schriftsteller.

Seine national-konservative Grundeinstellung passte gut zu den Grundsätzen des Nationalsozialismus. So unterschrieb er im Oktober 1933 das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler.

Aber auch in der international und sozialistisch bestimmten DDR konnte er nach 1945 weiterhin ohne Schwierigkeiten veröffentlichen. Gleichwohl wurden mehrere seiner Werke in der Sowjetischen Besatzungszone und 1953 in der DDR Drei Geschichten (1939) auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[1][2][3]

Sein Nachlass befindet sich in Schwerin in der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern; Teile davon sind auch im Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Neckar zu finden.

Ehrungen

Gedenktafel in Wittenburg

Am 27. März 2008 wurde in seinem ehemaligen Wohnhaus Frankenhorst, heute Seehotel Frankenhorst, eine kleine Gedenkbibliothek zum Andenken an ihn eröffnet.

Hans Franck wurde am 24. Juli 1929 zum Ehrenbürger der Stadt Wittenburg erklärt.

Nachlass

im Deutschen Literaturarchiv Marbach

Werke

  • Der Herzog von Reichstadt (Tragödie, 1910)
  • Herzog Heinrichs Heimkehr (Drama, 1911)
  • Das Pentagramm der Liebe (Novellen, 1919)
  • Godiva (Drama, 1919)
  • Freie Knechte (Drama, 1919)
  • Siderische Sonette (Gedichte, 1920)
  • Tellurische Sonette (Gedichte, 1923-28, erschienen 1931)
  • Opfernacht (Drama, 1921)
  • Das Dritte Reich (Roman, 1922)
  • Die Südseeinsel (Novelle, 1923)
  • Gottgesänge (Gedichte, 1924)
  • Meta Koggenbrook (Roman, 1925)
  • Kanzler und König (Tragödie, 1926)
  • Klaus Michel (Drama, 1926)
  • Minnermann (Roman, 1926)
  • Septakkord (Novellen, 1926)
  • Der Regenbogen (Erzählungen, 1927)
  • Recht ist Unrecht (Novellen, 1928)
  • Tor der Freundschaft (Roman, 1929, bereits 1910 unter dem Titel Thieß und Peter  erschienen)
  • Zeitenprisma (Novellen, 1932)
  • Eigene Erde (Roman, 1933)
  • Die richtige Mutter (Roman, 1933)
  • Reise in die Ewigkeit (Roman, 1934)
  • Hitler. Ein Volks- und Jugendbuch (Broschüre, 1934)
  • Der Kreis (Gedichte, 1935)
  • Die Pilgerfahrt nach Lübeck (Novelle, 1936), 2007 in 8. Auflage neu erschienen unter dem Titel Johann Sebastian Bachs Pilgerfahrt nach Lübeck. ISBN 978-3-579-06461-1
  • Die Geschichte von den beiden gleichen Brüdern (Roman, 1936)
  • Annette (Roman, 1937)
  • Die Stadt des Elias Holl (Roman 1938, bereits 1922 unter dem Titel Das dritte Reich erschienen)
  • Die Krone des Lebens (Roman, 1939)
  • Der Wald ohne Ende (Roman, 1941)
  • Heimat (Lieder, Unsere Lesehefte, Krainburg - Zweigverlag, 1941-1944)
  • Sebastian (Roman 1949)
  • Herbstliches Herz (Zwei Novellen über den alternden Goethe, 1955)
  • Marianne (Roman, 1958)
  • Kaleidoskop (33 Geschichten, 1959) Union Verlag Berlin
  • Ausgewählte Werke (in zwei Bänden, 1959) Union Verlag Berlin
  • Cantate (Bach-Biographie, 1960)
  • Ein Dichterleben in 111 Anekdoten (Autobiographie, 1961)
  • Ernst Barlach (Biographie, 1961)
  • Frühe Glocken (Erzählungen 1916-1955, 1962) Union Verlag Berlin
  • Der Scheideweg (Roman, 1963)
  • Der Trompetenstoß (Erzählungen, 1963)
  • Friedemann (Roman, 1964)
  • Du holde Kunst (Erzählungen, 1964)
  • Enden ist Beginn (Gedichte, 1964)
  • Mecklenburgische Sagen und Märchen. Herausgegeben von Heinz Grothe. Husum 1982. ISBN 3-88042-154-4
  • Leben ist Liebe. Briefe von und an Hans Franck. Herausgegeben von Werner Stockfisch. 2006. ISBN 978-3-356-01156-2

Bibliographien

  • Heinz Grothe (Hrsg.): Das Herzgeschenk. Hans Franck zum 75. Geburtstag, 30. Juli 1954. Hannover 1954, S. 41–49.
  • Heidemarie Sobotha (Bearbeiterin): Hans Franck. Bibliographie. Hrsg. vom Stadtarchiv Schwerin, Außenstelle Hans-Franck-Archiv, durch Hans Heinrich Leopoldi. Schwerin 1969.
  • Katrin Sobotha: Hans Franck. Der Schweriner Nachlass. Schwerin (Kulturamt der Landeshauptstadt) 1996.

Sekundärliteratur

  • Michael Matzigkeit: Literatur im Aufbruch. Schriftsteller und Theater in Düsseldorf 1900–1933. Düsseldorf 1990, S. 125 ff., 239–247. ISBN 3-92433-123-5
  • Reinhard Rösler: Der Weltfremde auf Frankenhorst. In: Reinhard Rösler: Autoren, Debatten, Institutionen. Bockel-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-93269-628-X

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-f.html
  2. http://www.polunbi.de/bibliothek/1947-nslit-f.html
  3. http://www.polunbi.de/bibliothek/1953-nslit-f.html

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Franck — ist ein insbesondere französischer männlicher Vorname[1] sowie ein Familienname. Im deutschsprachigen Raum tritt Franck als eine Variante von Frank auf; weitere Angaben zum Familiennamen siehe hier. Inhaltsverzeichnis 1 Bekannte Namensträger 1.1… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Erich Pfitzner — Hans Pfitzner, 1905 Hans Erich Pfitzner (* 5. Mai 1869 in Moskau; † 22. Mai 1949 in Salzburg) war ein deutscher Komponist und Dirigent. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Henny Jahnn — (né le 17 décembre 1894 à Hambourg Stellingen mort le 29 novembre 1959 à Hambourg) était un romancier, dramaturge facteur d orgue et éditeur de musique allemand (fondateur des éditions Ugrino Verlag). Né Hans Jahn, il changera plus tard son… …   Wikipédia en Français

  • Hans Lützelburger — (died 1526), also known as Hans Franck, was a German wood engraver. He is best known for executing the designs for the younger Holbein s Dance of Death . He was active from about 1520 in Basel, where he died in 1526.References* cite encyclopedia… …   Wikipedia

  • Hans Lützelburger — Kämpfende Bauern gegen nackte Männer nach Meister NH 1522. Hans Lützelburger (Leuczellburger), auch Hans Franck (* um 1495; † Juni 1526), war ein deutscher Formschneider, bekannt für die Holzschnitte, die er für Hans Holbein ausgeführt hatte …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Ulrich Franck — (* 1590/95 in Kaufbeuren; † Herbst 1675 in Augsburg) war ein deutscher Maler, Zeichner und Radierer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Eberhard Roß — (* 26. April 1962 in Wiesbaden) ist Kirchenmusikdirektor und Kantor des Evangelisch Lutherischen Dekanats Memmingen. Er betreut als Organist die große Goll Orgel der Hauptkirche St. Martin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Diskographie …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Kopfermann — (April 26, 1895 in Breckenheim near Wiesbaden ndash; 1963) was a German atomic and nuclear physicist. He devoted his entire career to spectroscopic investigations, and he did pioneering work in measuring nuclear spin. During World War II, he… …   Wikipedia

  • Hans Heinrich Franck — (* 22. November 1888 in Würzburg; † 21. Dezember 1961 in Berlin) war ein deutscher Chemiker und Technologe.[1] Leben Franck war Sohn des Malers Philipp Franck und Vater der Bildhauerin Ingeborg Hunzinger. Seit 1921 war er Leiter des… …   Deutsch Wikipedia

  • Franck Ribery — Franck Ribéry Spielerinformationen Geburtstag 7. April 1983 Geburtsort Boulogne sur Mer, Frankreich Größe 170 c …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”