- Dieskau (Adelsgeschlecht)
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Die Familie von Dieskau war ein meißnisches Adelsgeschlecht, aus dem gleichnamigen Ort Dieskau im Saalekreis.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Familie wurde erstmals 1225 mit Otto de Disgave miles benannte. Die Stammreihe beginnt mit Otto von Dieskau (urkundlich 1265). Güter u.a. in Moritzburg, Giebichenstein, Knauthain, Alsleben, Lochau, Beesen, Hohenthurm, Trotha, Groß Zschocher, Queis, Benndorf usw. Die von Dieskau dienten als Rittmeister, fürstlich-bischöfliche Berater, Hofmarschalle, Krieger, Pfänner usw. und standen im Dienst der Erzbischöfe von Magdeburg, der Bischöfe von Merseburg und der sächsischen Kurfürsten und hatten das Erbküchenmeisteramt des Erzstifts Magdeburg inne. Die Linie der von Dieskau auf dem Stammsitz Dieskau ist 1744 erloschen. Am 12. Februar 1853 wurde ein Familienzweig in den Freiherrenstand erhoben.
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Blau ein (meist) rechts gekehrter, zum Fluge geschickter silberner Schwan oder eine Gans mit ausgebreiteten Flügeln, überdeckt durch einen roten Schrägbalken. Auf dem Helm mit blau-silbern-roter Wulst, ein Flug, rechts Blau und links Silber, dazwischen schwebt ein gestürzter roter Kremphut mit einmal aufwärts verschlungener roter Schnur, deren beide Enden, je seitwärts durch die Krempe durchgezogen, unten abfliegen. Die Helmdecken sind Blau Silber oder links Blau Silber, rechts Rot Silber. Der Schrägbalken im Dieskauer Wappen diente nur zur Unterscheidung, er war kein Bestandteil des ursprünglichen Wappens (Zur Unterscheidung des Wappens derer von Geusau).
Persönlichkeiten
- Erdmuthe Sophie von Dieskau, verh. von Loß, 1720 bis 1721 Mätresse Augusts des Starken
- Karl Heinrich von Dieskau (1706–1746 (?)), kurfürstlich-sächsischer Kammerherr, Herr auf Kleinzschocher (ihm ist Johann Sebastian Bachs Bauernkantate gewidmet)
- Karl Wilhelm von Dieskau (1701–1777), preußischer Generalleutnant und Generalinspekteur der Artillerie
- Hans von Dieskau - der Tilgende, Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft
- Hieronymus von Dieskau (1501–1567), magdeburgischer Rat
- Hieronymus von Dieskau (1565–1625) - der Verneurende, Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft
- Julius von Dieskau (1798–1872), deutscher Jurist und Politiker, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, MdL (Königreich Sachsen)
- Karl von Dieskau (1653–1721) - der Wendende, Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft
- Karl von Dieskau (1679–1744) - der Schneeweiße, Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft
- Rudolf von Dieskau - der Niedrige, Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft
- Otto von Dieskau († 1553), Ritter auf Finsterwalde, Kaiser Karls V. und Ferdinands I. Statthalter, Feld- und Kriegsoberster, Moritz’ von Sachsens Kriegsoberster und Rat
- Geisler von Dieskau (1654–1718), kursächsischer Geheimer Rat
- Hans von Dieskau († 1563), kaiserlicher Feldzeugmeister
- Hans von Dieskau (1454–1514), Herr auf Lochau, mainzischer und magdeburgischer Rat, Präsident der Stifter Magdeburg und Halberstadt, Generalfeldzeugmeister
- Ludwig August von Dieskau (1701–1767), deutscher General, frz. Kommandeur in der Schlacht am Lake George
- Charlotte von Dieskau, Gemahlin des Grafen Julius Gebhard von Hoym
- Hedwig von Dieskau, Mutter von Jane Baxter
- Dietrich Fischer-Dieskau (* 1925), deutscher Sänger der Stimmlage Bariton
- Martin Fischer-Dieskau (* 1954), deutscher Dirigent, Direktor des Taipei-Symphonieorchesters
- Mathias Fischer-Dieskau (* 1951), deutscher Bühnenbildner
Literatur
- Rüdiger Bier: 1500 Jahre Geschichte und Geschichten der herrschaftlichen Sitze zu Kirchscheidungen und Burgscheidungen, Eigenverlag Rittergut Kirchscheidungen 2009
Weblinks
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