Diple

Diple

Die Diple (Pluraletantum, aus altgriechisch διπλους diplous „zweifach, doppelt“) sind ein traditionelles Blasinstrument, das in Kroatien (vor allem Dalmatien) und Bosnien-Herzegowina verbreitet ist.[1]

Diple sind entweder ein gedoppeltes Rohrblattinstrument mit zwei parallelen Melodierohren und zwei einfachen Rohrblättern, die von einer becherförmigen Windkapsel aufgenommen werden. Oder sie bezeichnen eine bordunlose Sackpfeife, bei der die Diple als „Chanter“ verwendet werden.[2] Die Diple haben den charakteristischen, durchdringenden Klang der gedoppelten Einfachrohrblattinstrument (vgl. Alboka, Midschwiz).

Auch die Dvojnice, eine Doppelblockflöte mit zwei V-förmig divergierenden Spielröhren, können als Diple bezeichnet werden.[3]

Inhaltsverzeichnis

Diple ohne Windsack

Die beiden Melodierohre der Diple werden parallel in ein gerades Holzstück gebohrt. Der Ton wird durch zwei ideoglotte Rohrblätter erzeugt. Das rechte Rohr hat sechs Grifflöcher auf der Oberseite. Die Löcher des linken Rohres liegen auf derselben Höhe, ihre Anzahl variiert regional. Es ergeben sich verschiedene Kombinationen (6:6, 6:0, 6:2, meistens 6:3). Die Finger übergreifen beide Melodierohre, und zwar drei Finger von jeder Hand.[4] Je nach Anordnung der Grifflöcher erklingt das Instrument mit Bordun oder Stufenbordun, teilweise zweistimmig oder einstimmig. Es gibt auch Formen mit nur einem Melodierohr.[1]

Die Spielrohre sowie die Windkapsel sind in der Regel durch eingebrannte oder geschnitze Ornamente reich verziert.

Diple als Sackpfeife

In Verbindung mit einem Windsack bezeichnet Diple nicht nur das Spielrohr, sondern die Sackpfeife als ganzes. Abgesehen von den Diple besteht die Sackpfeife nur aus einem gedrechselten Anblasrohr und dem Balg eines Schafs oder einer Ziege (evtl. mit schmückenden Zusätzen).

Sackpfeifen dieses Typs werden vor allem in Dalmatien und der Dalmatinska Zagora als Diple bezeichnet. Auf der Insel Korčula heißen sie Misnice, auf der Halbinsel Pelješac Mejsnice und auf den adriatischen Inseln sowie in Istrien heißen sie Mih.[4]

Einzelnachweise

  1. a b Stephen Večković auf gajde.com, abgerufen am 16. Mai 2009
  2. Bestandteile eines Mih, abgerufen am 16. Mai 2009
  3. Stephen Večković über Dvojnice, abgerufen am 16. Mai 2009
  4. a b Josko Caleta in Trends and Processes in the Music Culture of the Dalmatian Hinterland, abgerufen am 16. Mai 2009

Siehe auch

Weblinks


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