- Marguerite Donlon
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Marguerite Donlon (* 31. Mai 1966 in Longford, Irland) ist eine irische Tänzerin, Choreografin und Ballettdirektorin.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Nachdem sie in ihrer Kindheit vornehmlich mit traditionellem irischen Tanz in Berührung gekommen war, nahm Marguerite Donlon im fortgeschrittenen Alter von 16 Jahren eine private Ballettausbildung bei der aus Südafrika stammenden Tänzerin Anica Dawson auf, welche Ende der 1970er Jahre nach Irland gezogen war und in Legan später die Shawbrook School of Dance aufbaute.
1983 wechselte Marguerite Donlon an die Dorothy Stevens Ballet & Theatre School in Halifax (West Yorkshire), parallel dazu schloss sie in Bradford ihre Sekundarschulausbildung mit den A-Levels ab. 1986 zog sie nach London, wo sie am morgendlichen Training sowie an Proben des London Festival Ballet (damals unter Leitung von Peter Schaufuss) teilnahm und sich ihren Lebensunterhalt als Ankleiderin bei Vorstellungen derselben Compagnie verdiente. 1988 erhielt sie beim London Festival Ballet, das 1989 in English National Ballet umbenannt wurde, einen Vertrag als Tänzerin. Schnell übernahm sie solistische Partien, u.a. Effie in August Bournonvilles ‘’La Sylphide’’ oder Desdemona in José Limóns ‘’The Moor’s Pavane’’ und erlebte prägende Begegnungen u.a. mit Natalia Makarova und Rudolf Nurejew. Als Peter Schaufuss 1990 künstlerischer Leiter des Balletts der Deutschen Oper Berlin wurde, folgte sie ihm als Solistin zu dieser Compagnie und tanzte dort u.a. in Choreografien von Maurice Béjart, William Forsythe, John Neumeier, Bill T. Jones, Meg Stuart und Jiří Kylián. Tourneen mit den beiden genannten Compagnien führten sie um den ganzen Globus, u.a. in das Metropolitan Opera House in New York und das Kirov-Theater in Leningrad (heute Mariinski-Theater St. Petersburg).
Erste eigene Choreografien entstanden seit Beginn der 1990er Jahre, u.a. für das Ballett der Deutschen Oper Berlin und der Komischen Oper Berlin. Im Jahre 2000 verließ Marguerite Donlon das Ballett der Deutschen Oper Berlin, um als freischaffende Choreografin zu arbeiten. Ein Jahr später wurde sie als Ballettdirektorin und Choreografin an das Saarländische Staatstheater in Saarbrücken berufen. Das dortige Ballettensemble, welches im internationalen Tourneegeschäft den Namen „Donlon Dance Company“ trägt, avancierte in den darauffolgenden Jahren zu einer der am stärksten beachteten Ensembles seiner Art in Deutschland. Ergänzend zu ihrer Arbeit in Saarbrücken hat Marguerite Donlon für zahlreiche Ballettcompagnien rund um den Erdball Choreografien geschaffen bzw. dort einstudiert, etwa für das Ballett der Wiener Staatsoper (2000), das Nederlands Dans Theater II (2002), das Stuttgarter Ballett (2002) die Hubbard Street Dance Company Chicago (2001 und 2005) sowie die Companhia Nacional de Bailado in Lissabon (2009). Ihre Arbeiten für das Saarbrücker Ballettensemble und für andere Compagnien wurden außer in Europa auch in den USA, Kanada und Korea gezeigt.
Marguerite Donlon ist Lehrbeauftragte an der Tanzabteilung der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, außerdem ist sie als Jurorin bei renommierten Wettbewerben in Erscheinung getreten, etwa beim Internationalen Choreografie-Wettbewerb "no ballet" in Ludwigshafen (2007) oder beim Internationalen Wettbewerb für Choreografen in Hannover (2006 und 2009).
Marguerite Donlon ist verheiratet mit dem Saxophonisten und Komponisten Claas Willeke (*1966). Das Paar hat eine kleine Tochter, Kíla Amelie (*2007).
Auszeichnungen
Für ihre Choreographie "Giselle: Reloaded" wurde Marguerite Donlon im Frühjahr 2007 für den "Prix Benois de la Danse" nominiert. Im September 2007 erhielt sie für "Romeo und Julia" eine Nominierung für den Deutschen Theaterpreis "DER FAUST" in der Kategorie "Beste Choreografie". Vom Ministerpräsidenten des Saarlandes wurde ihr im Oktober 2007 der Saarländische Verdienstorden verliehen.
Werke
In der folgenden Übersicht sind zunächst alle Werke erfasst, die seit Marguerite Donlons Amtsantritt als Ballettdirektorin am Saarländischen Staatstheater entstanden sind, unabhängig davon, für welche Compagnie sie geschaffen wurde. Aufgeführt sind weiterhin alle vor diesem Zeitpunkt geschaffenen Werke, die vom Ballett des Saarländischen Staatstheaters in dessen Repertoire übernommen wurden.
- 1999: Patch of Grass
- 2000: Different Directions
- 2001: We Three Sheep
- 2002: BeBob
- 2002: How fast you want!
- 2002: Somewhere Between Remembering and Forgetting
- 2002: Move
- 2002: Taboo or not
- 2003: Chocolate (bittersweet)
- 2003: Carmen privat
- 2003: Poetic Licence
- 2004: Blind Date
- 2004: Zettels Sommernachts Traum
- 2005: Strokes Through The Tail
- 2005: Tanz mir das Lied vom Tod
- 2005: Die Schachtel
- 2005: Eros - Life Instinct
- 2005: Erinnerung an...eine Zukunft
- 2005: On Top
- 2006: CRASH
- 2006: Schatten
- 2006: Die roten Schuhe
- 2006: Words and Music (And Silence)
- 2006: Giselle: Reloaded
- 2007: Romeo und Julia
- 2007: Seed
- 2008: Der Nussknacker
- 2008: Splash!
- 2008: Sound Moves
- 2008: Le sacre du printemps
- 2009: Schwanensee – aufgetaucht
- 2009: Casa Azul - Inspired by Frida Kahlo
- 2010: Footprints
- 2010: Buster Keaton in Silent Mov(i)e
- 2011: Geheimnis der Unsterblichkeit (alpha, soma)
Weblinks
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