Dorfkirche Altenklitsche

Dorfkirche Altenklitsche
Dorfkirche - Ansicht von Osten

Die Dorfkirche zu Altenklitsche ist das evangelische Gotteshaus von Altenklitsche (Sachsen-Anhalt).

Geschichte

Die Dorfkirche von Altenklitsche im Elb-Havel-Winkel ließ Landrat Baltzer Friedrich von Katte in den Jahren 1712 bis 1715 anstelle der alten Holzkirche als Backsteinputzbau in Barockform errichten: ein rechteckiges Langhaus mit dreiseitigem Ostschluss, quadratischem Westturm mit Schweifdach und offener Laterne.

Der Kirchturm brannte 1973 durch Blitzschlag ab und ist seit der Erneuerung durch das kirchliche Bauamt in seiner Ansicht verändert.

Beschreibung

Dorfkirche - Engelgruppe im Altarraum
Dorfkirche - Ansicht von Westen

Das kreuzgewölbte Schiff hat hohe Stichbogenfenster und pilastergesäumte Nischen. Die in Sandstein gehauene Stifterinschrift mit Allianzwappen der Familien von Katte und von Hüniken über dem Südportal nennt auch den Baumeister Christoph Behse aus Magdeburg. Der getünchte Innenraum besitzt eine einheitliche, reich ornamentierte barocke Holzausstattung, ganz in Weiß und Gold.

Die Altarwand mit seitlichen Durchgängen, bekrönt von Petrus und Paulus, trägt im Zentrum den fünfseitigen Kanzelkorb mit aufgelegten christlichen Symbolen in Strahlengloriolen. Über der Kanzel steht im gesprengten Giebel der Auferstandene mit Grabeswächtern. Das Altargemälde stellt das heilige Abendmahl dar. Hinter dem Altar befindet sich ein großes Gemälde mit Ecce Homo nach italienischem Vorbild, ferner die in die Ostwand eingelassene Stifterinschrift des Vorgängerbaus von 1589. Vor der Nordseite der Altarwand steht das Herrschaftsgestühl mit Genien und Allianzwappen im bekrönenden Segmentgiebel, gegenüber das Pfarrgestühl mit Fides (Glaube), Caritas (Liebe) und Spes (Hoffnung). Erwähnenswert ist der Figurengrabstein des am 19. Juni 1585 verstorbenen Claus von Lossow. Die ursprünglich an der Südseite des Gebäudes angebrachte Platte ist mit rohen, unregelmäßigen Längsrillen (Wetzmarken) und Rundmarken (hier allem Anschein nach von Schießversuchen – vielleicht aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges – herrührend) reichlich bedeckt.

Emporen-Engel

Im Westteil des Innenraums tragen schmale Säulen die Hufeisenempore. Die Orgel von Scholze mit schlichtem Prospekt wurde 1780 eingebaut. Im Gruftgewölbe an der Turmseite stehen unter anderem zwei reich ausgestattete, silberbeschlagene Särge. Im Glockenstuhl hängt nur noch eine von ursprünglich drei Glocken.

Vor den Altar ließ Katte das Sandsteinbild seines Vorfahren Peter von Lossow legen, von dem die alte Holzkirche stammte. Der kleinen Versammlung von Engeln im Altarraum wurden die Gesichtszüge der fünf Söhne Baltzer Friedrichs von Katte gegeben. Sie stehen paarweise, als Lesepulte dienend, während der kleinste die Taufmuschel auf dem Kopfe hält.

2005 wurden Fassade, Dach und Fenster aufwändig restauriert, so dass die Außenansicht der Kirche wieder ihrer reichhaltigen barocken Innenausstattung entspricht. Die Engelgruppe wurde anlässlich der Taufausstellung 2006 im Magdeburger Dom restauriert und dort ausgestellt.
2010 wurde der Innenbereich (Wände und Decken) malermäßig überarbeitet und Orgel mit Orgelprospekt restauriert.

Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

Literatur

  • Georg Dehio: „Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bezirk Magdeburg.“ Deutscher Kunstverlag, Berlin und München 2002, ISBN 3422030697
  • E.Wernicke: „Beschreibende Darstellung der ältesten Bau- und Kunstdenkmäler der Kreise Jerichow“, 1898
  • Broschüre: „Kirchen im Evangelischen Kirchenkreis Elbe-Fläming“, bearbeitet von Dietmar Möschner, Burg 2003
  • Broschüre: „Kirchen im Jerichower Land.“
52.48783312.201014

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