- Kirche Morgenitz
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Die Kirche Morgenitz ist eine Kirche im Ortsteil Morgenitz der Gemeinde Mellenthin auf der Insel Usedom.
Geschichte
Vom 1318 urkundlich erwähnten Ursprungsbau ist nichts erhalten. Die heutige einfache, einschiffige Kirche ist ein spätgotischer Backsteinbau (um 1500) ohne Turm. Hohe Blendbögen gliedern den spitzen Giebel der Westfassade über dem Eingang.
Die Innenausstattung ist späteren Epochen zuzurechnen. Der Altar ist eine einfache barocke Komposition mit Malereien aus dem 18. Jahrhundert, gedrechselten Säulen und Statuen. Eine Orgel wurde erst 1894 eingebaut.
Ein hölzerner Glockenstuhl von 1820 steht separat.
Nach 1876 wurden auf dem alten Kirchhof keine Bestattungen mehr vorgenommen. Maulbeerbäume, die auf dem Friedhofsgelände noch wachsen, dokumentieren den gescheiterten Versuch Friedrich II., hier ebenso wie in Liepe (Usedom) eine Seidenraupenzucht zu etablieren.
1270 kam Morgenitz in den Besitz des Klosters Grobe. Im Jahr 1318 erfolgte der Bau einer Kapelle. Ob das Portal in der Nordwand ein Rest dieser Kapelle ist, ist nicht nachgewiesen. Die jetzige Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die großen Fenster in der Ostwand wurden 1702 durch schweren Sturm herausgerissen und die verbliebenen Öffnungen später zugemauert. 1747 wird das Dach durch einen Wirbelsturm abgedeckt, das neue Dach stürzte schon 1764 ein, zerschlug die flache Decke des Kirchenraumes und riß die obere Hälfte des Ostgiebel mit herab. Damals wurden Emporen, Altar und Kanzel, Taufstein, Kronleuchter, Gestühl und das alte Holzschnitzwerk, darunter mehrere Votivschiffe, zerschmettert. Der Wiederaufbau der Kirche erfolgte 1771. Aus diesem Jahre stammt auch der barocke Altaraufsatz, dessen Gemälde das Abendmahl, die Auferstehung und die Christi Himmelfahrt und seitlich die Apostel Petrus und Paulus darstellen. Auch die beiden allein erhaltenen mittelalterlichen Schnitzfiguren fanden im Altaraufsatz ihren Platz. Die Ausmalung der Kirche wurde 1777 dem Usedomer Maler Christoph Peter Hirt übertragen. Er malte auch die Bilder der Evangelisten an der Kanzel, die Altarbilder und die Blumen am Gestühl. Die Totenbretter (18. Jahrhundert) an den Wänden der Kirche dienten der Aufbewahrung der Braut- bzw. Totenkronen. Unter dem Altar befindet sich eine Gruft mit Kreuzgewölbe, darin der kupferne Prunksarg des schwedischen Obristen Paul Weediger von Borcke († 1699). Das zinnerne Kruzifix und weiterer Zinnschmuck gehörten ursprünglich zum Sarg der Frau des Obristen, Sophie Juliane, geb. v. Rehnschiöld († 1715). In der Sakristei befindet sich ein Grabstein aus dem Jahre 1654. 1894 wurde die Orgel eingebaut, dafür musste die flache Balkendecke einem Tonnengewölbe weichen. Nachdem die Kirche zuletzt im Jahr 1933 renoviert worden war, wurde die jüngste Renovierung 1977 vorgenommen. Die dafür erforderlichen Mittel brachte die Gemeinde selber auf.
Auf dem Friedhof stehen zwischen den Gräbern aus dem 19. Jahrhundert einige bronzezeitliche Mahlsteintröge, die Pfarrer Wilhelm Hörstel vor dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit anderen Steinfunden z.B. aus Hünengräbern gesammelt hat.
Ein solcher Hünengrabstein trägt vor der Kirche den Taufstein aus dem 13. Jahrhundert. Der große Findling vor dem Glockenstuhl wurde mit 16 Pferden und Flaschenzügen vom Gothensee herbeigeschafft. An der Ostwand der Kirche eine Grabplatte aus schwedischem Kalkstein. Der Glockenstuhl wurde 1820 errichtet und 1928 erneuert. Vom hölzernen Turm blieb nur der schmiedeeiserne Hahn von 1736. Eine Besonderheit sind auch die vielen gusseisernen Grabkreuze aus dem 19. Jahrhundert, die in Swinemünde und Uckermünde gefertigt worden sind. .[1]
Weblinks
- Literatur über Kirche Morgenitz in der Landesbibliographie MV
- Informationen zur Kirche auf www.kirchenkreis-greifswald.de
Nachweise
- ↑ Evangelisches Pfarramt Morgenitz: Mellenthin - Morgenitz - Liepe. PEDA-Kunstführer Nr. 118, Passau 1994
53.92608333333313.964472222222Koordinaten: 53° 55′ 34″ N, 13° 57′ 52″ OKategorien:- Kirchengebäude im Landkreis Vorpommern-Greifswald
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