- Cardiff Giant
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Der Cardiff Giant (Gigant von Cardiff) oder der amerikanische Goliath ist als eine der größten wissenschaftlichen Fälschungen in die Geschichte der nordamerikanischen Archäologie eingegangen. Es handelte sich dabei um die Statue eines Riesen. Hergestellt wurde die Statue von dem Tabakpflanzer George Hull. Er wollte damit einen Pfarrer an der Nase herumführen. Dieser hatte den Standpunkt vertreten, dass es in der alten Zeit Riesen gegeben habe. Denn es stehe in der Bibel und sei daher unzweifelhaft wahr (vgl. Genesis 6,4 EU). Hull kaufte Gips, stellte die Statue her und vergrub sie auf dem Gelände seines Verwandten und Komplizen C. Newill. Dort wurde der Riese ein Jahr später, am 16. Oktober 1869 in Cardiff entdeckt.
Wissenschaftliche Beobachter identifizierten die angeblichen Fossilien schon kurze Zeit nach ihrer Entdeckung auf einer Farm als Schwindel, was der großen Zahl von zahlungswilligen Touristen aber keinen Abbruch tat.
Der amerikanische Zirkuspionier P. T. Barnum soll die Gunst der Stunde genutzt und mit einer Nachbildung die anreisenden Schaulustigen in die Irre gelockt haben. Nachdem das Interesse an der echten Fälschung nach Bekanntwerden der Hintergründe abnahm, entwickelte sich Barnums Ausstellung zum eigentlichen Renner.
Die vermeintlichen Überreste des Riesen von Cardiff sind heute im Landwirtschaftsmuseum von Cooperstown ausgestellt.
Literatur
- James Taylor Dunn: The True, Moral and Diverting Tale of the Cardiff Giant or The American Goliath. New York 1948
- C. W. Ceram: Der erste Amerikaner. die Entdeckung der indianischen Kulturen in Nordamerika. Hannelore Marek und Artemis & Winkler Verlag, München und Zürich 1991, ISBN 3-7608-1928-1, Kapitel 17.
Weblinks
Kategorien:- Archäologischer Fund (Amerika)
- Wissenschaftliche Fälschung
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