- Riese von Cardiff
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Der Cardiff Giant (Gigant von Cardiff) ist eine der größten Fälschungen in der Geschichte der nordamerikanischen Archäologie. Es handelte sich dabei um die Statue eines Riesen. Hergestellt wurde die Statue von dem Tabakpflanzer George Hull. Er wollte damit einen Pfarrer an der Nase herumführen. Dieser hatte den Standpunkt vertreten, dass es in der alten Zeit Riesen gegeben habe. Denn es stehe in der Bibel und sei unzweifelhaft wahr. Hull kaufte Gips, stellte die Statue her und vergrub sie auf dem Gelände seines Verwandten und Komplizen C. Newill. Dort wurde der Riese ein Jahr später, am 16. Oktober 1869 in Cardiff (New York) "entdeckt". Der Riese wurde auch als "amerikanischer Goliath" bezeichnet.
Wissenschaftliche Beobachter identifizierten die angeblichen Fossilien schon kurze Zeit nach ihrer Entdeckung auf einer Farm als Schwindel, was der großen Zahl von zahlungswilligen Touristen aber keinen Abbruch tat.
Der amerikanische Zirkuspionier P. T. Barnum soll die Gunst der Stunde genutzt und mit einer Nachbildung die anreisenden Schaulustigen in die Irre gelockt haben. Nachdem das Interesse an der "echten" Fälschung nach Bekanntwerden der Hintergründe abnahm, entwickelte sich Barnums Ausstellung zum eigentlichen Renner.
Die vermeintlichen Überreste des Riesen von Cardiff sind heute im Landwirtschaftsmuseum von Cooperstown (New York) ausgestellt.
Literatur
James Taylor Dunn: The True, Moral and Diverting Tale of the Cardiff Giant or The American Goliath. New York 1948
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