- Jalal Al-e Ahmad
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Jalāl Āl-e Ahmad (persisch جلال آلاحمد; * 2. Dezember 1923 in Teheran; † 9. September 1969, ebenda) war ein iranischer Schriftsteller der Moderne. Er verfasste u.a. zahlreiche Romane, Novellen, Kurzgeschichten und Essays. Er übersetzte ferner mehrere literarische Werke europäischer Autoren ins Persische. Sein Werk kennzeichnet eine sozialkritische Haltung und ein ironischer, bisweilen sarkastischer Erzählstil[1]. Āl-e Ahmad war mit der Literatin Simin Dāneshwar verheiratet.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jalāl Āl-e Ahmad wurde 1923 als Sohn eines schiitischen Religionsgelehrten in Teheran geboren. Nach Besuch einer staatlichen Schule und einer Ausbildung als Lehrer, die er 1946 abschloss, studierte er Persische Literatur an der Universität Teheran. Danach schloss er sich der Tudeh-Partei an, von der er sich später jedoch wieder distanzierte. Später unterstützte er die nationale Bewegung Mossadeghs zur Selbstverwaltung der Ölwirtschaft des Landes. Nach der Operation Ajax wurde Al-e Ahmad mehrere Jahre inhaftiert.
1950 heiratete er die Literatin Simin Daneshwar. Bis 1962 veröffentlichte er fünf Bände von Kurzgeschichten, drei Romane, mehrere Essays, Reiseberichte und Monographien, in denen er das Leben und die Kultur der armen Bevölkerung in den entlegenen Gebieten des Landes, wie der Insel Khark, dokumentierte.
In seinen Werken thematisiert Āl-e Ahmad u.a. den Aberglauben der einfachen Bevölkerung und die Verwestlichung des Landes. Sein 1962 veröffentlichter Essay Gharbzadegi hatte großen Einfluss auf den intellektuellen Diskurs im Iran. Dort beschreibt er die Verwestlichung Irans als Krankheit, die Übernahme westlicher Ideen und Dinge erfolge aber gleichfalls gedankenlos. Einzig die schiitische Geistlichkeit, die Rechtsgelehrten entzöge sich diesem Einfluss. Diese Ausführungen wurden vor allem durch die Weiterentwicklung Ali Schariatis schließlich zur theoretischen Grundlage der Islamischen Revolution 1979.[2][3][4]
Jalāl Āl-e Ahmad verstarb 1969 nach Aussagen seiner Frau Simin Dāneshwar an einer Vergiftung durch die SAVAK[5].
Werk (Auswahl)[6]
Romane und Novellen
- The school principal („Der Schuldirektor“)
- The Tale of Beehives („Die Erzählung vom Bienenstock“)
- The Cursing of the Land („Der Fluch des Landes“)
- A Stone upon a Grave („Ein Stein auf einem Grab“)
Kurzgeschichten
- The setar („Die Setar“)
- Of our suffering („Über unser Leid“)
- Someone else's child („Das Kind einer anderen“)
- Pink nail-polish („Rosa Nagellack“)
- The Chinese flower pot („Der chinesische Blumentopf“)
- The postman („Der Postbote“)
- The treasure („Der Schatz“)
- The Pilgrimage („Die Pilgerreise“)
- Sin („Sünde“)
Essays
- Seven essays („Sieben Essays“)
- Plagued by the West (Gharbzadegi) („Geplagt vom Westen“)
Monographien
- Die Tati
- Khark, die einzigartige Perle des Persischen Golfs
Reiseberichte
- A Straw in Mecca („Eine Reise nach Mekka“ )
- A Journey to Russia („Eine Reise nach Russland“)
- A Journey to Europe („Eine Reise nach Europa“)
- The Land of Azrael („Das Land Azrael“)
- A Journey to America („Eine Reise nach Amerika“)
Übersetzungen
- Der Spieler, Fjodor Dostojewski
- Der Fremde, Albert Camus
- Die schmutzigen Hände, Jean-Paul Sartre
- Zurück aus Sowjetrussland, André Gide
- Die Nashörner, Eugène Ionesco
Deutsche Ausgaben
- Touradj Rahnema (Hg.).Einer aus Gilan. Kritische Erzählungen aus Persien. Edition Orient, Berlin:1984 ISBN 978-3-922825-18-0
Schreibweisen
- Jalāl Āl-e Ahmad, Jalal Al-e Ahmad, Jalal Al-e-Ahmad. Jalal Ale Ahmad, Dschalal Al-e Ahmad
Weblinks
- Kurzbeschreibung auf Edition Orient (deutsch)
- Artikel von Iraj Bashiri (englisch)
- Artikel auf der Iranchamber (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Weblinks
- ↑ Katajun Amirpur, Reinhard Witzke: Schauplatz Iran. 1. Auflage. Herder, Freiburg 2004, ISBN 3-451-05535-X, S. 62 ff..
- ↑ Wilfried Buchta: Schiiten. Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2005, ISBN 3-7205-2491-4, S. 79 ff..
- ↑ Monika Gronke: Geschichte Irans. 2. Auflage. C.H.Beck, München 2003, ISBN 3-406-48021-7, S. 106 f..
- ↑ http://www.angelfire.com/rnb/bashiri/Authors/AAhmad.html
- ↑ frei übersetzt
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