Duff House

Duff House
Duff House von Südwesten

Duff House ist ein im georgianischen Stil erbautes Schloss in der Nähe von Banff, Schottland.

Das Haus wurde von William Duff, Lord Braco, in Auftrag gegeben und unter der Leitung von William Adam errichtet. Der Grundstein dazu wurde am 11. Juni 1735 gelegt und das Hauptgebäude in seinen Grundzügen bis etwa 1740 erbaut. Jedoch zog sich der Innenausbau sowie die Fertigstellung des gesamten Ensembles bis in die 1760er Jahre hin, wobei der ursprüngliche Plan unvollendet blieb. Auch in diesem Zustand bildet Duff House den großartigsten Schlossneubau im frühen 18. Jahrhundert in Schottland.[1]

Inhaltsverzeichnis

Erbauung

Duff House im Jahr 1779

Das Haus wurde für William Duff, Lord Braco und ab 1759 Earl of Fife, erbaut. Sein Vorhaben, in der Nähe der Staft Banff/Aberdeenshire ein neues Schloss zu errichten, übergab er an William Adam, den seinerzeit führenden Architekten Schottlands. Auch wenn sich die ursprünglichen Plänen nicht erhalten haben, gibt ein Kupferstich für den Vitruvius Scoticus Aufschluss über den Entwurf, der jedoch nicht ausgeführt wurde. Dieser sah vor, den vierstöckigen Haupttrakt über zwei symmetrische Flügel mit Pavillons zu verbinden, ähnlich dem Entwurf für Hopetoun House. Das große Vermögen von Lord Braco erlaubte es ihm, einen völligen Neubau, anstatt wie ursprünglich geplant, nur den Umbau eines bestehenden Gebäudes zu veranlassen. Jedoch geriet er während des Baus in eine gerichtliche Auseinandersetzung mit seinem Architekten, die nicht nur den Bau verzögerten, sondern dazu führte, dass Lord Braco selbst nie in das Schloss einzog und als Rohbau stehen ließ.[2]

Entwurf

Das Haus präsentiert sich in seinem Mittelblock als Quader mit einer aufwendig gestalteten, klassizistischen Fassade. Besonders auffällig sind die korinthischen Säulenreihen im Zentrum der Süd- und Nordfront. An allen vier Ecken wird das Haus von Kuppeltürmen begrenzt. Auf diese Weise erinnert es an Castle Howard und Houghton House. Der Innenausbau orientiert sich am französischen Rokoko und ist aufwändig mit geschnitzten Vertäfelungen, Pilastern, Deckenzier aus Pappmaché und Schablonenmalerei ausgestattet.[3]

Geschichte

Nachdem Lord Braco nicht in Duff House einzog, scheint er es seinem ältesten Sohn, Lord MacDuff, übergeben zu haben, der es bis 1809 bewohnte. Die folgenden Earls of Fife lebten ebenso in Duff House, bis es der sechste Graf, der seit seiner Heirat mit Prinzessin Louise, der ältesten Tochter des späteren Edward VII., auch den Titel eines Duke of Fife trug, 1906 den Städten Banff und Macduff übergab. Seither diente es abwechselnd als Hotel, Sanatorium und Kriegsgefangenenlager. Nachdem Zweiten Weltkrieg wurde es schrittweise renoviert. Seit 1995 ist es Teil der National Galleries of Scotland.[4] Dadurch ist im Haus wieder eine Gemäldesammlung mit Werken von El Greco, J. P. Cuyp, François Boucher und Allan Ramsays Mrs. Daniel Cunyngham, sowie Möbel von Thomas Chippendale zu sehen.

Literatur

  • Ian Gow, Timothy Clifford: Duff House. National Galleries of Scotland, Edinburgh 1995, ISBN 0903598558.
  • Hugh Montgomery-Massingberd: Schlösser und Adelssitze in Schottland. Könemann, Köln 1998, ISBN 3-8290-0404-4.

Weblinks

 Commons: Duff House – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ian Gow: The History of Duff House. In: Duff House, S. 29 ff.
  2. Ian Gow: The History of Duff House. In: Duff House, S. 33.
  3. Hugh Montgomery-Massingberd: Schlösser und Adelssitze in Schottland, S. 187.
  4. Ian Gow: The History of Duff House. In: Duff House, S. 43–44.
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