- Düne am Treßsee
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Das Naturschutzgebiet Düne am Treßsee liegt in Schleswig-Holstein, im Kreis Schleswig-Flensburg, nördlich von Schleswig, in der Region Obere Treenelandschaft. Charakteristisch ist hier die Jungmoränen-Landschaft, die aus der Weichselvereisung hervorgegangen ist. In diesem Gebiet befinden sich weitere Natur- und Landschaftsschutzgebiete. Dazu gehören die Fröruper Berge, die Ihlseestromniederung, der Treßsee und das Großsolter Moor.[1]
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Bei dem rund 10 Hektar großen Gebiet der Düne am Treßsee handelt es sich um ein Binnendünengebiet, das seit dem Jahr 1937 unter Naturschutz steht. Um die Düne tritt Silbergras und Sandheide auf, die Flugsandbereiche der Düne sind überwiegend von Trockenheide bewachsen. Senken sind durch stehende Gewässer, Moore sowie Feucht- und Nassgrünland charakterisiert.[2] Einzelne frei stehende Bäume oder Baumgruppen aus Kiefern, Erlen und Birken kommen auf den sonst unbewaldeten Flächen vor. Auf der südlichen Seite des Naturschutzgebietes befindet sich der stark verlandete Treßsee, durch den die Treene fließt. An einigen Stellen ist grauer Podsolboden an Dünenanschnitten zu erkennen. Dieser ist durch Bodenversauerung und Transport von Eisen-, Aluminium- oder Humusanteilen in tiefere Schichten, unter anderem durch Überlagerung, entstanden.
Entstehung
Die Landschaft ist erst nach der letzten Eiszeit in ihrer heutigen Form entstanden. Durch Transport von Flugsand aus den westlich gelegenen Schmelzwassersandflächen, die durch das Abtauen der bis zu 300 Meter mächtigen Gletscher im Spätglazial entstanden sind, formte sich eine offene Dünenlandschaft. Die vorherrschenden westlichen Winde erzeugten Sandablagerungen, von über 10 Meter Mächtigkeit auf den bestehenden Böden.[3] Da der unfruchtbare Sand kein Wasser speichern kann, sind auf den Dünen nur sehr genügsame Pflanzen vertreten. Offene Sandflächen sind in diesem Gebiet nicht mehr vorhanden. In den Senken dagegen entstanden Hochmoorflächen mit vielfältiger Tier und Pflanzenwelt.
In der Vergangenheit wurde versucht dieses Gebiet, unter anderem durch Aufforstung nutzbar zu machen. Fichtenstümpfe auf der nördlichen Seite des Gebiets erinnern noch heute an diese Maßnahmen. Von der Stiftung Naturschutz wird das Gebiet aus der verbliebenen landwirtschaftlichen Nutzung in die ursprüngliche Hüteschafhaltung überführt. Dabei werden Schafe und Robustrinder extensiv zur Beweidung eingesetzt, um so die Fläche offen zu halten und den Bewuchs von Heide und Trockenrasen zu fördern.
Nutzen
Im Naturschutzgebiet leben viele spezialisierte und seltene Insekten wie zum Beispiel Spinnen, Grabwespen, Heuschrecken und Sandlaufkäfer.[4] Der Treßsee und die umliegenden verlandeten Gebiete ziehen zahlreiche Vögel in dieses Gebiet. Acht ausgewiesene Wanderwege führen zu verschieden Zielen im Landschaftsschutzgebiet Oberes Treenetal und Umgebung.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.bfn.de/0203_treenelandschft.html?&0=
- ↑ http://141.91.150.40/public/gsb/natura/pdf/gebietssteckbriefe/1322-391.pdf
- ↑ MANFRED J. MÜLLER, Genese und Entwicklung schleswig-holsteinischer Binnendünen, Berichte zur deutschen Landeskunde
- ↑ http://www.umweltdaten.landsh.de/nuis/upool/gesamt/jahrbe07/Zur%20naturschutzfachlichen%20Situation.pdf
Siehe auch
- Naturschutzgebiet Sorgwohld, ein Binnendünengebiet nördlich von Rendsburg
- Anlage 1 zur Kreisverordung über das Landschaftsschutzgebiet „Oberes Treenetal und Umgebung““
54.7072222222229.4727777777778Koordinaten: 54° 42′ 26″ N, 9° 28′ 22″ OKategorien:- Naturschutzgebiet in Schleswig-Holstein
- Binnendüne
- Kreis Schleswig-Flensburg
- Oeversee
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