Carihuayrazo

Carihuayrazo
Carihuairazo
Der Carihuairazo links vom größeren Chimborazo von Norden gesehen

Der Carihuairazo links vom größeren Chimborazo von Norden gesehen

Höhe 5.018 m
Lage Ecuador
Gebirge Anden (Westkordillere)
Geographische Lage 1° 24′ 25″ S, 78° 45′ 0″ W-1.4069444444444-78.755018Koordinaten: 1° 24′ 25″ S, 78° 45′ 0″ W
Topo Karte IGM, CT-ÑIV-C1 [1]dep3
Carihuairazo (Ecuador)
DEC
Carihuairazo
Typ Caldera
Alter des Gesteins Paläogen (Gomez 1994)
Erstbesteigung 1951 durch A. Eichler, H.L. Uribe, J. Morawiecki
Normalweg Hochtour (vergletschert)

Der Vulkan Carihuairazo (auch Carihuayrazo) ist der stark erodierte Rest einer vulkanischen Caldera. Er ist der kleinere Nachbar von Ecuadors höchstem Berg, dem Chimborazo.


Inhaltsverzeichnis

Geografie & Geologie

Lage

Der Carihuairazo liegt in der Westkordillere der ecuadorianischen Anden, 150 km süd-südwestlich der ecuadorianischen Hauptstadt Quito. Sein direkter Nachbar ist der 6267 Meter hohe Chimborazo. Die nächsten Städte sind Riobamba (etwa 30 km südöstlich), Ambato (etwa 30 km nordwestlich) und Guaranda (etwa 30 km südwestlich). Carihuairazos 1,5 km weite, stark erodierte Caldera ist gegen Osten offen.

Der Carihuairazo liegt innerhalb des Naturreservats Reserva de Produccion Faunistica Chimborazo, welches dazu dient den Lebensraum für die in den Anden heimischen kameliden Vicuña, Lama und Alpaca zu schützen.

Gletscher

Carihuairazos Gletscher hat in den letzten Dekaden aufgrund von globaler Erwärmung und Aschebedeckung infolge der aktuellen vulkanischen Aktivität[1] seines östlichen Nachbars Tungurahua signifikant an Masse verloren.

Vulkanismus

Ursprünglich war de Carihuairazo ein Vulkan ähnlicher Ausmaße wie der Chimborazo. Die heutige Caldera ist der nach Explosionen während seiner letzten Aktivitätsperiode übriggebliebene Rest. Es gibt keine historischen Hinweise auf Aktivität, der Carihuairazo wird als inaktiv angesehen.

Geschichte

Etymologie

Der Name stammt vermutlich aus dem Quichua und ist eine Zusammensetzung der Wörter Cari (Mann), huay (Wind) und razu (Eis/Schnee) (Schmudlach 2001). Gemäß der lokalen indianischen Mythologie wurden Carihuairazo und El Altar (beides stark erodierte Calderas) von Taita (Vater) Chimborazo im Streit um die Gunst von Mama Tungurahua zerstört.

Erstbesteigung

Der Carihuayrazo wurde von Edward Whymper und den Brüdern Louis und Jean-Antoine Carrel während ihrer 1880er Ecuador-Expedition bestiegen. Aus den Beschreibungen von Whymper geht nicht eindeutig hervor, welchen Gipfel sie bestiegen haben, es wird gemutmaßt, dass sie den Mocha- (4960 m) und nicht den Maxima-Gipfel (5018 m) bestiegen haben.

Die Erstbesteigung des Maxima-Gipfels (1951) wird Arturo Eichler[2], Horacio Lopez Uribe und Jean Morawiecki[3] zugeschrieben (Neate 1994).

Bergsteigen

Aufgrund des Gletscherschwundes nimmt der Schwierigkeitsgrad für die Besteigung des Carihuairazo zu. Wo es sich früher hauptsächlich um einen Gletscheraufstieg handelte, ist heute vielerorts technische Kletterei notwendig, die komplizierteste Stelle stellt der Gipfelturm dar (Maxima, 5018 m).

  • Der Carihuairazo kann ganzjährig bestiegen werden. Die besten Saisons sind Dezember–Januar und Juli–August.
  • Eine gute Höhen-Akklimatisation wird empfohlen.
  • Der Berg ist auf der IGM (Instituto Geografico Militar) 1:50000 Karte Chimborazo (CT-ÑIV-C1) verzeichnet (IGM 1991, [2]).

Routen

Die Normalroute zum Carihuairazo Maxima (5018 m) startet von einem Biwakplatz um 4600 m. Man erreicht den Gipfelgrat entweder über den SW-Grat oder direkt von Westen her über den Gletscher. Zur Besteigung des Gipfelturms ist schwierige technische Kletterei notwendig.

Literatur

  • Gomez, Nelson (1994). Atlas del Ecuador. Editorial Ediguias. ISBN 9978-89-009-2.
  • Neate, Jill (1994). Mountaineering in the Andes. Expedition Advisory Centre. ISBN 0-907649-64-5.
  • Schmudlach, Günter (2001). Bergführer Ecuador. Panico Alpinverlag. ISBN 3-926807-82-2.
  • IGM (Instituto Geografico Militar, Ecuador) (1991). Chimborazo Ecuador, CT-ÑIV-C1. Abgerufen am 10. August 2006.

Fußnoten

  1. Der Tungurahua ist seit 1999 wieder aktiv, mit den signifikantesten Ausbrüchen von Oktober bis Dezember 1999 und May bis Juli 2006, (Actividad Volcan Tungurahua. Instituto Geofísico, EPN Ecuador. Abgerufen am 12. August 2006.)
  2. Arturo Eichler emigrierte 1934 aus politischen Gründen von Deutschland nach Ecuador, er war später ein bedeutender Ökologe und Naturschützer in Venezuela, (Arturo Eichler - Biografia. Fundacion la Era Agricola. Abgerufen am 10. August 2006.)
  3. Jean Morawiecki war 1950/51 der interim Verantwortliche für die französische Botschaft in Ecuador, (Ambassade. Ambassade de l'Equateur en France. Abgerufen am 10. August 2006.)

Weblinks


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