- Edeltraut Klapproth
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Edeltraut Klapproth, geborene Gathmann (* 13. Juni 1909 in Dillingen/Saar; † 8. September 2005 in Karlsfeld, Landkreis Dachau), war eine süddeutsche Kunstmalerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Die Familie ihres Vaters Otto Gathmann lebte ab 1917 in Karlsfeld, wo Edeltraut in jungen Jahren mit der Malerei begann.[1] Sie heiratete Erich Klapproth[2] (1894-1945), den Bruder der sogenannten „Schwarzen Rosa“[3] und späteren Angehörigen der Schwarzen Reichswehr, der am 26. März 1927 wegen seiner Folterungen und Fememorde im Auftrag von Oberleutnant Paul Schulz zum Tode verurteilt war, am 13. Februar 1928 zu lebenslanger Haft begnadigt wurde[4] und seine Karriere im Nationalsozialismus machte. Mit ihm zog sie 1931 nach Ostpreußen, wo dieser nach dem Überfall auf Polen zum Gutsbesitzer und Kreisleiter der NSDAP aufstieg.[5][6] Edeltraut gebar ihm acht Kinder, bevor dieser kurz vor Kriegsende vor seiner Haustür von einem polnischen Zwangsarbeiter erschossen wurde.[5]
Mit ihren Kindern floh sie 1945 als Witwe zurück nach Karlsfeld, wo sie nach ein paar Jahren wieder mit dem Malen begann. Hier war sie Gründungsmitglied des Karlsfelder Kunstkreises[7], malte bis ins hohe Alter überwiegend Landschaftsbilder, gab 1972 ihre erste größere Ausstellung und erlangte Bekanntheit über die Landkreisgrenzen hinaus. Sie veröffentlichte drei selbst illustrierte Bücher, die bereits vergriffen sind. Ab 2000 lebte Klapproth im Caritas-Altenheim St. Josef.
Klapproth erhielt die Bürgermedaille der Gemeinde Karlsfeld und war Ehrenmitglied des örtlichen Kunstvereins.[8] In Karlsfeld wurde 2008 eine Straße nach ihr benannt.[9] Die dortige Birkenstraße trägt seit circa 1937 diesen Namen, benannt nach den von ihrem Vater entlang des Zufahrtswegs zum früheren Grundstück gepflanzten Bäumen.[10]
Literatur
- Künstler der Gegenwart in den Amperlandkreisen: Edeltraut Klapproth, Amperland, Ausgabe 24, S. 14-15, 1988
Veröffentlichungen
- Klapproth, E.: Die Welt meiner Bilder, Karlsfeld, Fauna-Verlag
- Klapproth, E.: Der Schafmeister und andere Berichte aus alter Zeit, Frankfurt a.M, Michler-Verlag, 1989
- Klapproth, E.: Am Unterlauf der Würm, Karlsfeld, Fauna-Verlag, 1992
Weblinks
- Fundstellen zu Gemälden von Edeltraut Klapproth, Artothek, Gemeindebücherei Karlsfeld
Einzelnachweise
- ↑ Einzigartige Ausstellung zum 100. Geburtstag der Künstlerin Edeltraut Klapproth, Merkur online, 9. Juni 2009.
- ↑ Ein langes Leben für die Kunst, Merkur online, 10. September 2005.
- ↑ Birgit Rabisch: Die Schwarze Rosa, 2005.
- ↑ Klapproth, Erich, „Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik” online, Bundesarchiv.
- ↑ a b Thorsten Stegemann: Vorbereitung auf den Nationalsozialismus, heise.de, 9. Oktober 2005.
- ↑ Petras Dapkevičius: Trumpa vienos šeimos istoria (litauisch), in Šaltinis, 2007.
- ↑ Edeltraut Klapproth am Sonntag 95 Jahre, Merkur online, 12. Juni 2004.
- ↑ Träger der Karlsfelder Bürgermedaille, Bürgerinformation Gemeinde Karlsfeld, S. 91.
- ↑ Der Traum vom blau-weißen Denkmal, Merkur online, 10. September 2010.
- ↑ Straßen, Wege, Plätze, Bürgerinformation Gemeinde Karlsfeld, S. 98-99.
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