- Edmund Cooper
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Edmund Cooper (* 30. April 1926 in Marple,[1] Greater Manchester, Großbritannien; † 11. März 1982[2] in Chichester) war ein englischer Autor, der unter dem eigenen Namen und mehreren Pseudonymen Werke in den Bereichen der Science-Fiction und daneben in denen des Kinderbuchs, des Essays und des Kriminalromans geschaffen hat.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Brotberufe
Cooper verließ mit 15 Jahren die Schule, wurde Arbeiter und ging dann in die Verwaltung. 1944 wechselte er als Funker zur Handelsmarine.[3] Er wirkte nach dem Zweiten Weltkrieg als Lehrer für Englisch und Kunst.
Er war 1960/61 für die British Iron and Steel Research Association und 1962 für die Federation of British Industries als Journalist sowie 1962–1966 für die Standard Oil Company of New Jersey als festangestellter Autor tätig.[2]
Cooper begann auf der Höhe seiner Beliebtheit in den 1970er Jahren, für die Sunday Times Science Fiction zu besprechen, und fuhr damit bis zu seinem Tode fort.[3]
Ehen und Kinder
Cooper heiratete 1946 Joyce Plant, die ihm drei Söhne und eine Tochter schenkte.[4] 1963 heiratete er Valerie Makin; aus der Ehe mit dieser gingen zwei Söhne und zwei Töchter hervor.[2] 1980 folgte eine Ehe mit Dawn Freeman-Baker.[5][2]
Künstlerisches Schaffen
Coopers erster Roman, Deadly Image (später wiederveröffentlicht unter dem Titel The Uncertain Midnight; dt. Aufstand der Roboter, 1961),[6] wurde 1957 vollendet und 1958 veröffentlicht. Eine Kurzgeschichte von ihm aus dem Jahre 1956, Brain Child (dt. Das Wunderkind, 1965[6]), wurde in dem Film The Invisible Boy (1957; dt. SOS Raumschiff, 1957)[7] verarbeitet.[3]
Tod und Nachleben
Coopers Popularität begann nach dem Heraufkommen der New Wave in der Science Fiction in den späten 1960er Jahren zu schwinden. Der Grund hierfür war wahrscheinlich seine Verbundenheit mit der Tradition von John Wyndham und John Christopher, die in den frühen 1950er Jahren wurzelten.[8] Er schaffte es aber teilweise – z. B. in The Overman Culture (1971; dt. Die neue Zivilisation, 1973) – Ansätze der New Wave wie etwa denjenigen der damals in Mode kommenden verspielt überbordenden literarischen und trivialliterarischen Traumwelten und Phantasmagorien organisch einzubinden,[8] und bewahrte trotz seiner Fehler einen klar zu erkennenden eigenen Stil.[8]
Einige seiner Werke wurden in bis zu 15 Sprachen übersetzt.
Cooper starb an den Folgen seines Alkoholismus.
Kritik
Cooper ist mit einer Aussage zitiert worden, nach der er das geistige Leistungsvermögen von Frauen herabsetzt: „let them have totally equal competition … they'll see that they can't make it.“ („Wenn sie in einen völlig gleichen Wettbewerb eintreten, werden sie sehen, dass sie dem nicht gewachsen sind.“)[9] Namentlich seine Richard-Avery-Romane sowie seine beiden antifeministischen Romane Five to Twelve (1968; dt. Das Regime der Frauen, 1969) und Who Needs Men?: A Novel (1972; dt. Freiwild Mann, 1981) gelten bei den Literaturhistorikern als unangenehme Betriebsunfälle.[8]
Veröffentlichungen
Romane
- 1958 Deadly Image, im selben Jahr auch unter dem Titel The Uncertain Midnight (dt. Aufstand der Roboter, 1961)
- 1959 Seed of Light (dt. Die Söhne des Alls)
- 1964 Transit (dt. Die Welt der zwei Monde, 1970)
- 1966 All Fools' Day (dt. Stiefkinder der Sonne, 1981)
- 1967 A Far Sunset (dt. Unter den Strahlen von Altair, 1971)
- 1968 Five to Twelve (dt. Das Regime der Frauen, 1969)
- 1969 Seahorse in the Sky (dt. Die Herren des Kosmos, 1970)
- 1969 The Last Continent (dt. Der letzte Kontinent, 1971)
- 1970 Kronk (auch veröffentlicht unter dem Titel Son of Kronk, dt. Erreger P939, 1980)
- 1971 The Overman Culture (dt. Die neue Zivilisation, 1973); gilt auch als einer der Vorläufer des Steampunk-Genres.[10]
- 1972 Who Needs Men? (dt. Freiwild Mann, 1981)
- 1973 The Cloud Walker (dt. Der Wolkengänger, 1978)
- 1973 The Tenth Planet (dt. Der Eisplanet [gekürzt])
- 1974 Prisoner of Fire (dt. Die übersinnliche Waffe, 1978)
- 1974 The Slaves of Heaven (dt. Die Sklaven des Himmels, 1977)
- 1978 Merry Christmas, Ms Minerva!
Unter Pseudonymen veröffentlichte Romane
- 1954 Black Phoenix (als Martin Lester)
- 1954 Ferry Rocket (als George Kinley)
- 1954 They Shall Not Die (als Broderick Quain)
Serie The Expendables (als Richard Avery):
- 1975 The Expendables (1): The Deathworms of Kratos (dt. Testplanet Kratos, 1983)
- 1975 The Expendables (2): The Rings of Tantalus (dt. Die Ringe des Tantalus, 1983)
- 1975 The Expendables (3): The War Games of Zelos (dt. Kriegsspiele auf Zelos, 1984)
- 1976 The Expendables (4): The Venom of Argus (dt. Das Gift von Argus, 1984)
Kurzgeschichten
Sammlungen
- 1958 Tomorrow's Gift (dt. Endstation Zukunft, 1964)
- 1960 Voices in the Dark
- 1963 Tomorrow Came (dt. Als die Ufos kamen, 1965)
- 1968 News from Elsewhere
- 1970 The Square Root of Tomorrow
- 1971 Unborn Tomorrow
- 1971 Double Phoenix (mit Roger Lancelyn Green)
- 1979 Jupiter Laughs and Other Stories
- 1980 A World of Difference
Kurzgeschichtensammlungen (deutsch)
- 1964 Endstation Zukunft, enthält: The Intruders (dt. Die Eindringlinge), Falcon Chase (dt. Falkenjagd), The Jar of Latakia (dt. Nur eine Tabaksdose), Repeat Performance (dt. Der Teufelskreis), Tomorrow's Gift (dt. Was die Zukunft bringt), The Enlightened Ones (dt. Der Weg zur Erleuchtung), The Butterflies (dt. Die Welt der Schmetterlinge), Brain Child (dt. Das Wunderkind)
- 1965 Als die Ufos kamen, enthält: When the saucers came (dt. Als die Ufos kamen), The Lizard of Woz (dt. Besuch von den Sternen), Death Watch (dt. Das globale Schachspiel), Vertical Hold (dt. Mr. Gundys Fernseher), The Mouse that Roared (dt. Die Neutralisten von Karania), Picadilly Interval (dt. U-Bahn nach Prokyon), Welcome Home (dt. Willkommen auf dem Mars)
Weitere Kurzgeschichten
- 1981 The Naked Chicken (dt. Projekt Nacktes Huhn, veröffentlicht in: Peter Wilfert (Hrsg.), Tor zu den Sternen)
Für Kinder
Werke, die für den Film verarbeitet worden sind
- 1957 The Invisible Boy (dt. SOS Raumschiff)
- 1969 The Uncertain Midnight (französisch)
- 1978 Death Watch, als OBN in Arrivo, ein Teil der Serie I Raconti di Fantascienza da Blassetti (italienisch)
Weblinks
- Biographie Edmund Coopers (englisch)
- Edmund Cooper in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Gary K. Wolfe: Cooper, Edmund. In: Jay P. Pederson (Hrsg.): St. James Guide to Science Fiction Writers. 4. Auflage. St. James Press, New York u. a. 1996, S. 206
- ↑ a b c d Gary K. Wolfe: Cooper, Edmund. In: Jay P. Pederson (Hrsg.): St. James Guide to Science Fiction Writers. 4. Auflage. St. James Press, New York u. a. 1996, S. 207
- ↑ a b c Biographie Edmund Coopers, von Joe Smith (englisch)
- ↑ Gary K. Wolfe: Cooper, Edmund. In: Jay P. Pederson (Herausgeber): St. James Guide to Science Fiction Writers. 4. Auflage. St. James Press, New York u. a. 1996, S. 206-207
- ↑ Edmund Cooper. Phantastik-Couch.de, aufgerufen am 16. Februar 2011
- ↑ a b Bibliographie deutschsprachiger Science Fiction-Stories und Bücher. Www.chpr.at, aufgerufen am 24. Juni 2010
- ↑ SOS Raumschiff (1957). Internet Movie Database (Www.imdb.de), aufgerufen am 24. Juni 2010
- ↑ a b c d Gary K. Wolfe: Cooper, Edmund. In: Jay P. Pederson (Herausgeber): St. James Guide to Science Fiction Writers. 4. Auflage. St. James Press, New York u. a. 1996, S. 208
- ↑ „We Must Love One Another or Die“. Interview mit Edmund Cooper, durch James Goddard. S. 3
- ↑ Brian M Stableford: Science Fact and Science Fiction: an Encyclopedia. Routledge, New York 2006, ISBN 978-0415974608, Steampunk, S. 502 f., OCLC 162130012.
- ↑ Für die ganze Übersicht bis hierher: Bibliographie deutschsprachiger Science Fiction-Stories und Bücher. Www.chpr.at, aufgerufen am 24. Juni 2010
- ↑ Für die ganze Übersicht bis hierher: Edmund Cooper – Summary Bibliography. Internet Speculative Fiction Darabase (Isfdb.org), aufgerufen am 24. Juni 2010
- ↑ Fantastic Fiction – Edmund Cooper (1926-1982). Www.fantasticfiction.co.uk, aufgerufen am 24. Juni 2010
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