- Edmund de Waal
-
Edmund Arthur Lowndes de Waal OBE (* 1964 in Nottingham, England), ist ein englischer Keramiker, Professor und Autor.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Edmund de Waal ist der Sohn des Dekans der Kathedrale von Canterbury Victor de Waal. Er schloss die Schule an der King’s School in Canterbury ab bevor er ein Stipendium für das Studium der Englischen Sprache an der Trinity Hall in Cambridge erhielt.
Bereits während seiner Schulzeit in Canterbury erlernte de Waal das Töpferhandwerk, so war es nur konsequent, dass er nach dem Studienabschluss in Cambridge seine eigene Töpferei im Westen Englands nahe der Grenze zu Wales eröffnete. Gleichzeitig lernte er die japanische Sprache an der University of Sheffield und erhielt ein zweijähriges Arbeitsstipendium von der Stiftung der japanischen Börsenmaklerfirma Daiwa Shōken Group Honda, das ihm die Arbeit im Mejiro Ceramics Studio in Tokyo ermöglichte.
De Waals Keramiken sind von der japanischen Töpferei beeinflusst, zeigen schlichte Formen und gedeckte Farben. Die Ausformungen sind meistens zylindrische Porzellan-Töpfe mit blassen Seladon-Glasuren. Seine Werke werden in Chatsworth House, Kettle's Yard, Tate Britain und dem Victoria and Albert Museum in London gezeigt. Er lebt und arbeitet in London. De Waal ist seit 2004 Professor für Keramik an der University of Westminster in London.
2010 wurde seine Familiengeschichte The Hare with the Amber Eyes: a Hidden Inheritance veröffentlicht und im gleichen Jahre mit dem Costa Book Award in der Sparte Biographie ausgezeichnet. Die Geschichte schildert das Leben seiner Vorfahren, der jüdischen Familie Ephrussi, die als griechische Sepharden durch Handels- und Bankgeschäfte in ganz Europa bekannt wurden, dann jedoch in den Zeiten des Nationalsozialismus verfolgt wurden.
Ehrungen und Preise
- 2010: Costa Book Award, Sparte Biographie
- 2003: Silbermedaille, Welt-Keramikausstellung, Korea
- 2000–2002: Leverhulme Forschungsstipendium
- 1998: British Council Award
- 1996: London Arts Board, Individual Artists Award
- 1996: Fellow der Royal Society of Arts (FRSA)
- 1991–1993: Arbeitsstipendium der Daiwa Anglo-Japanese Foundation
Veröffentlichung
- The Hare with Amber Eyes: a Hidden Inheritance, Chatto & Windus, London 2010 ISBN 978-0-7011-8417-9, gleichzeitig bei Straus and Giroux, New York[1]
- deutsch: Der Hase mit den Bernsteinaugen - Das verborgene Erbe der Familie Ephrussi, übersetzt von Brigitte Hirzensauer; Zsolnay Verlag Wien 2011 ISBN 978-3-552-05556-8
Literatur
- Edmund de Waal, mit Fotografien von Helene Binet und Essays von Jorunn Veiteberg und Helen Waters; Kettle's Yard/mimo 2007
Weblinks
- Website des Künstlers
- Galerie des Künstlers
- Rezension von "Der Hase mit den Bernsteinaugen", Der Standard, 20. August 2011
Einzelnachweis
Wikimedia Foundation.