Ludwig von Eimannsberger

Ludwig von Eimannsberger
Ludwig Ritter von Eimannsberger

Ludwig Ritter von Eimannsberger (* 19. November 1878 in Wien; † 31. Juli 1945 in Innsbruck) war General der Artillerie in der Ersten Republik Österreich, Theoretiker und Visionär des Panzerkrieges (der Verwendung von gepanzerten Großverbänden im Kampf der verbundenen Waffen).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ludwig war der einzige Sohn des k.u.k. Majors Ludwig Ritter von Eimannsberger und Ernestine von Eimannsberger, geborene von Kutschenbach. Der Vater diente bei dem k.u.k. Infanterie-Regiment Nr. 52, wurde im Generalstab sowie als Lehrer verwendet und machte die Feldzüge 1859, 1866 und 1878 mit. Bei der Okkupation von Bosnien-Herzegowina wurde er als Major in Sarajevo schwer verwundet und erlag seiner Verletzung. Zehn Wochen später, am 19. November 1878, kam in Wien sein Sohn auf die Welt.

So wie viele Offizierssöhne besuchte Eimannsberger die Militärrealschule und darauf die k.u.k. Technische Militärakademie, wo er 1899 zum 11. Feldartillerieregiment in Budapest ausgemustert wurde. 1903 bis 1905 absolvierte er die Kriegsschule und nach Verwendung als Generalstabsoffizier bei den Artilleriedirektoren in Sarajevo und Przemyśl wurde er 1911 Hauptmann des Artilleriestabes und Lehrer für Artillerieschießwesen und Waffenlehre an der Technischen Militärakademie zu Mödling. Er verfasste dort Lehrbehelfe für Ballistik und war gerade dabei ein Lehrbuch für Waffenwesen zu verfassen, als der Erste Weltkrieg ausbrach.

1914 machte Eimannsberger im Stabe des siebenbürgischen XII. Korps als Artilleriereferent den Feldzug in Ostgalizien und Russisch-Polen mit und trug 1915 durch seine Vorschläge zur Eroberung der russischen Festung Iwangorod bei. Im Sommer 1916 war er Artilleriekommandant bei der Kaiserschützendivision in Südtirol und dann Artilleriereferent beim XV. Korpskommando am oberen Isonzo, wo er sich im Oktober 1917 am Durchbruch bei Karfreit hohe Verdienste erwarb.

Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie und der Auflösung der k.u.k. Wehrmacht setzte Eimannsberger seine ganze Kraft ein, dass das klein gewordene Vaterland, trotz der auferlegten Beschränkungen, im Rahmen des Möglichen eine Armee zur Verfügung hatte. Er wurde als Oberst in das Bundesheer übernommen und war als Lehrer an der Offiziersschule tätig. Folgend leitete Eimannsberger die waffentechnische Abteilung im Heeresministerium als Inspektor der Artillerie. Dann wurde General Eimannsberger Sektionschef und zuletzt war er von 1929 bis 1930 Heeresinspektor.

Kriegsschule 1905

Werk

Mit der Versetzung in den Ruhestand begann für Eimannsberger ein neuer Lebensabschnitt, in dem er als wissenschaftlicher, militärtechnischer Privatgelehrter fungierte. Hierbei galt seine ganze Aufmerksamkeit dem neuem Kriegsgerät, welches 1917 und 1918 den Kampf revolutionierte. Mit wissenschaftlicher Gründlichkeit durchforschte Eimannsberger das für die Mittelmächte verhängnisvolle Geschehen, das durch den Einsatz von Panzerkampfwagen heraufbeschworen wurde.

Aus seinen Analysen zog Eimannsberger die Schlüsse, die er mit folgenden Worten umriss: „Die Reiterei ist tot, neben den Tanks ist kein Platz mehr für sie. Aber ihre Aufgaben sind geblieben, für deren Lösung wird man in Zukunft Panzergeschwader bestimmen müssen!“ Weiter liest man in den wissenschaftlichen Arbeiten Eimannsbergers, die schon die Panzerstrategien des Zweiten Weltkrieges vorzeichneten: „Angriff ist Feuer und Bewegung, und diese beiden Elemente vereinigt der Panzerkampfwagen in einem Kampfgerät!“ Diese vorausahnenden Theorien Eimannsbergers und Gunther Burstyns wurden im Zweiten Weltkrieg praktisch unter Beweis gestellt.

1933 erschien zu Eimannsbergers Theorien sein Buch Der Kampfwagenkrieg. Mit diesem zu internationaler Bedeutung gelangten Buch hat General Eimannsberger die damalige, militärische Spezialliteratur um ein bedeutendes Werk bereichert. Generaloberst Guderian legte in seinem Buch "Achtung Panzer", erschienen 1937, sehr ähnliche Theorien vor. Jedoch wird in der von General Kiszling verfassten Biographie aufgezeigt, dass General Eimannsberger der Erfinder jener panzerstrategischen Theorien war, die im Zweiten Weltkrieg die großen Erfolge lieferten.

Generaloberst Guderian

Literatur

  • Neue Österreichische Biographie ab 1815, Große Österreicher Band XV, Amalthea Verlag 1963
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B XII, Band 64, C. A. Starke Verlag 1977

Weblinks


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