- Einliniendiagramm
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Ein Einliniendiagramm ist eine Form von Stromlaufplan, welche primär im Bereich der elektrischen Energietechnik Anwendung findet. Wesentliches Merkmal ist, dass die bei einem Stromkreis notwendigen elektrischen Leiter nicht einzeln dargestellt werden, sondern durch eine einzige gemeinsame Verbundlinie schematisch abgebildet werden. Diese Darstellungsart und deren Symbole sind in der DIN-Norm 40900 Teil 6, Schaltzeichen für die Erzeugung und Umwandlung elektr. Energie, normiert.
Allgemeines
Einliniendiagramme dienen dazu übersichtlich elektrische Anlagen wie beispielsweise in Kraftwerken oder elektrischen Energieverteilungsnetzen darzustellen. Je nach Bedarf und Anwendung werden in den Diagramm neben den normierten Schaltsymbolen für Transformatoren, Lastschalter, Generatoren oder Wechselrichter auch Spannungs- oder Leistungsflussangaben eingetragen. Bei Kraftwerksanlagen werden auch die wesentlichen Verbraucher wie Pumpen dargestellt, weitergehende Details fehlen allerdings.
In nebenstehender Abbildung ist das Einliniendiagramm eines Blocks von einem Kohlekraftwerk darstellt. Darin weist jede Spannungsebene eine eigene Farbe auf. Links ist der Hauptgenerator mit Fremderregung dargestellt, links oben der Maschinentransformator für die direkte Anspeisung in das Hochspannungsnetz. Während des Betriebs versorgt sich das Kraftwerk direkt vom Hauptgenerator über den oben zentrisch abgebildeten Eigenbedarfstransformator welcher zwei, redundant ausgeführte 10 kV Stromschienen speist. Aus dem Eigenbedarf wird die Leit- und Steuertechnik, diverse Pumpen und Elektrofilter gespeist. Zur Sicherung gegen Ausfälle sind verschiedene Notstromversorgungen vorgesehen. Der dargestellte Kraftwerksblock ist nicht schwarzstartfähig und benötigt zum Anfahren die rechts oben eingezeichnete extern zugeführte 110 kV-Anspeisung.
Die Art der Abstraktion und die Beschränkung dieser Diagramme auf das Wesentliche ist vergleichbar mit den R&I-Diagrammen in der Verfahrenstechnik.
Literatur
- René Flosdorff, Günther Hilgarth: Elektrische Energieverteilung. 8. Auflage. Teubner, 2003, ISBN 3-519-26424-2.
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