Eisenbahnraketenkomplex

Eisenbahnraketenkomplex
Eisenbahnraketenkomplex im Eisenbahnmuseum Sankt Petersburg, auf dem ersten Wagen die ausgefahrene Druckeinrichtung für die Fahrleitung

Der militärische Eisenbahnraketenkomplex (russisch Боевой железнодорожный ракетный комплекс) war ein in den frühen 1980er Jahren in Dienst gestellter Zug, welcher mit Interkontinentalraketen vom Typ RT-23 bewaffnet war. Gegenüber festen Silos hatten die Zugeinheiten den Vorteil, dass der Gegner nicht genau wissen konnte, wo sich diese gerade befanden.[1] Aus dem Weltall waren sie kaum von Kühlzügen zu unterscheiden.

Von außen ähnelten die Züge seinerzeit üblichen Maschinenkühlzügen. Eine Zugeinheit bestand aus drei achtachsigen Wagen, davon einer mit jeweils einer einzelnen Rakete, einem Kommandowagen, außerdem einem Wagen für das Personal in Reisezugwagenbauart und mehreren Diesellokomotiven. Die Eisenbahnraketenkomplexe konnten, außer auf Brücken, überall dort ihre Raketen starten, wo sie nicht durch Fahrleitungsaufhängungspunkte, Tunnel oder ähnliches gestört wurden; das waren zu ihrer Einsatzzeit etwa 145.000 km Streckennetz. Zwischen zwei Masten konnte die unter Spannung stehende Fahrleitung durch nach oben und zur Seite schwenkbare Hydraulikstempel zur Seite gedrückt werden. Um die Standsicherheit beim Aufrichten des Startcontainers zu gewährleisten, verfügten die Silowagen über hydraulisch ausfahrbare Stützen.

1990 befanden sich noch sechs dieser Züge im Einsatz, heute besteht ein teils umgesetztes Abkommen zwischen den USA und Russland über deren Verschrottung.

Weblink

 Commons: RT-23 Molodets – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.spacedaily.com/reports/Nuclear_Missile_Train_At_Its_Final_Destination_999.html

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