Elvine de La Tour

Elvine de La Tour
Elvine de La Tour

Gräfin Elvine de La Tour geborene Freiin Ritter von Záhony (* 8. Dezember 1841 in Görz, Österreich-Ungarn; † 7. Oktober 1916 in Treffen am Ossiacher See, Österreich-Ungarn) begründete in ihrem Nachlass die gemeinnützige Evangelische Stiftung de La Tour (heute Teil der Diakonie de La Tour) in Treffen am Ossiacher See.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Maria Caroline Elvine wurde als zweites Kind und erste Tochter des Ehepaares Ritter im heute italienischen Görz (heute Gorizia) geboren. Ihre Eltern waren wohlhabende Geschäftsleute, die sich engagiert für die lutherisch evangelische Kirche einsetzten. Elvine wurde im evangelischen Glauben erzogen, sie war zeitlebens eine fromme Frau, ihre Glaubenseinstellung ist dem Pietismus zuzuordnen. 1868 heiratete Elvine den katholischen Grafen Theodor de La Tour.

Von 1873 an setzte sie sich nachhaltig für sozial Schwächere ein, der erste Meilenstein war die Gründung des Waisenversorgungsvereins in Görz. Später folgten soziale Einrichtungen in Russiz (1876) und Treffen (1885) sowie die Hospiz- und Stadtmission in Triest. Nach dem Tod ihres Mannes Theodors im Jahr 1894 nutzte sie die Erbschaft, um ihr soziales Engagement nochmals zu verstärken.

In den Wirren des ersten Weltkrieges ab 1914 war sowohl der Besitz in Italien als auch das Leben der Gräfin, die ihren Besitz persönlich vor Ort verteidigen wollte, in großer Gefahr. In ihrem Testament (1916) übertrug sie ihr Vermögen der Evangelischen Stiftung de La Tour, die heute Teil der Diakonie de La Tour ist, und sicherte so den dauerhaften Fortbestand ihres wohltätigen Werkes.

Leistungen

  • 1873, Gründung des Waisenversorgungsvereins in Görz / Österreich-Ungarn
  • 1876, Gründung der Erziehungsanstalt in Russiz / Österreich-Ungarn[1]
  • ab 1891, Gründung der Evangelischen Schule, Kinderheime und Altenheime in Treffen am Ossiacher See, Grundstein der späteren Evangelischen Stiftung de La Tour.
  • 1908, Gründung des christlichen Hospiz in Triest / Österreich-Ungarn

Siehe auch

Literatur

  • Heidrun Szepannek: Elvine Gräfin de La Tour (1841–1916) Protestantin, Visionärin, Grenzgängerin. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2010, ISBN 978-3-900531-77-5
  • Michaela Sohn-Krontahler: Elvine Gräfin de La Tour (1841–1916). In: Frauen gestalten Diakonie: Vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. hrsg. von Adelheid M. von Hauff, W. Kohlhammer Verlag, 2006
  • Anna Katterfeld: Elvine de LaTour: aus Liebe zu Gott und den Kindern; Verlag Hänssler, Neuhausen-Stuttgart 1998; ISBN 3-7751-2953-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Villa Russiz

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