Emission Controlled Area

Emission Controlled Area

Emission Controlled Areas (ECAs) sind Sonderzonen der Schifffahrt, welche von der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) festgelegt wurden. Für diese Zonen gelten spezielle Umweltrichtlinien zu Emissionen sowie zur Abfall-/Brauchwasserentsorgung.

So gelten gesonderte Beschränkungen für Schwefeloxid- (SOx), Stickoxid- (NOx) und Rußpartikel-Emissionen. ECAs bestehen derzeit weltweit für Nord- und Ostsee sowie seit Mitte 2011 für die West- und Ostküste der USA sowie rund um Kanada (inkl. den Seen). Geplant sind weitere ECAs für den gesamten Mittelmeerraum und Südjapan. Im Juli 2011 wurden neue Regelungen der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) getroffen. Unter dem MARPOL-Abkommen zur Verhinderung von Luftverschmutzung durch Schiffe (Annex VI) ist nunmehr das nordamerikanische Emissionskontrollgebiet (ECA) offiziell in Kraft getreten. So wurde fast die gesamte nordamerikanische Küste (USA und Kanada) zu einer „Umweltzone auf See“ erklärt. Neben Schwefel- und Stickoxid werden auch Rußpartikelemissionen begrenzt. Damit unterscheidet sich dieses Emissionskontrollgebiet auch von bisherigen ECAs, die nur strengere Auflagen für Schwefel- und Stickoxidemissionen vorschreiben. Über weitere ECAs rund um Alaska, Hawaii, südliches Nordamerika, Australien, Südkorea und dem Schwarzen Meer wird noch diskutiert.

Innerhalb der ECAs von Nord- und Ostsee darf ab dem 1. Juli 2010 der Anteil von Schwefel im Schiffsmotorkraftstoff (in der Regel Schweröl (englisch Heavy Fuel Oil (HFO)) nicht mehr als 1,0 Prozent betragen. Nach dem 1. Januar 2015 ist der Schwefelanteil auf 0,1 Prozent limitiert. Der Schwefelanteil im Kraftstoff sorgt bei der Verbrennung für Schwefeloxide (SOx), welche in Verbindung mit Wasser und der Umgebungsluft (Sauerstoff) die leichte Schwefelsäure und damit den bekannten sauren Regen ergibt. Darüber hinaus schädigt Schwefel die Katalysatoren, welche giftige Schadstoffe ansonsten problemlos umzuwandeln vermögen. Weiterhin hinaus sorgt der Schwefelanteil für einen Stickoxid- (NOx-) Aktivitätsrückgang innerhalb der Abgastechnik.

Forderung nach Ausweitung der ECAs; Kritik

In einer aktuellen Umweltkampagne der Organisation Naturschutzbund Deutschland (NABU) fordern deren Mitglieder ein erhebliche Ausweitung der ECAs. Die Kampagne läuft unter dem Motto: „Mir stinkt’s!“. Die NABU fordert, dass alle europäischen Küstengebiete insbesondere das Mittelmeer mit in die ECAs aufgenommen werden. Die Webseite Cruisetricks.de von Carmen Winkler und Franz Neumeier kritisiert das Vorgehen der NABU, da Kreuzfahrtschiffe nur ein Teil aller Schiffe ausmachen. Die deutsche Meyer Werft, welche im Kreuzfahrtschiffbau sehr aktiv ist, wird im Rahmen der NABU-Kritik von dieser Webseite sogar ausdrücklich gelobt mit den Worten: „Nicht einmal im Ansatz erwähnt werden dagegen die Fortschritte, die ganz besonders die deutsche Meyer Werft beim Kreuzfahrtschiffbau und auch die internationalen Gremien bei den Schadstoff-Grenzwerten in den vergangenen Jahren gemacht haben.“

Fakt ist, dass sich die deutsche Meyer Werft auf schriftliche Anfragen zum Thema nicht äußert und dass erst 2011 Kontakte mit Herstellern von Abgasreinigungsanlagen für Schiffe aufgenommen wurden. Das Projekt Cleanest Ship, welches Teil des EU-Projekts CREATING (FP6) ist und am 20. November 2007 gestartet wurde, hat nachgewiesen, dass durch Einsatz von schwefelarmem Dieselkraftstoff gemäß DIN EN 590 (10 ppm Schwefel) und entsprechenden Abgasreinigungsanlagen eine Verringerung der Abgasemissionen drastisch möglich ist. Stickoxide (NOx) konnten um 86 %, Rußpartikel um 96 % und Schwefeloxide (SOx) sogar um 99,5 % reduziert werden. Schwefelarmer Dieselkraftstoff ist jedoch teurer als das derzeit verwendete Schweröl.

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