Energieautarkie

Energieautarkie

Energieautarkie bezeichnet Konzepte, bei dem Energieverbraucher lokal verfügbare Energieträger und -quellen nutzen und so nicht von externen Energielieferungen abhängig sind. Der Begriff kann auf verschiedenen Ebenen verwendet werden, die bei Einzelgeräten, wie kabellosen tragbaren Geräten beginnt, über Nullenergiehäuser bis zu politischen Staaten reicht, die sich von Energielieferungen aus anderen Staaten, beispielsweise Kohle oder Erdöl, unabhängig machen wollen.

Der Autarkiebegriff und dessen Auslegung ist auch abhängig von den betrachteten Grenzen. Häufig wird er auf bestimmte Energieträger oder -formen bezogen. Teilweise wird auch die Energiebilanz eines Systems betrachtet, was dem Wortsinn des Autarkiebegriffs (Autarkie von altgriech. αὐτάρκεια „Selbstständigkeit“) jedoch widerspricht.

Inhaltsverzeichnis

Energieautarke Regionsmodelle

Aus derzeiger Sicht funktionieren energieautarke Regionen nur durch Nutzung von erneuerbaren Energieträgern innerhalb der Bilanzgrenzen der Region. Dabei werden Wärme, Strom und Kraftstoffe in der Region selbst zu 100 % produziert und sind im Gleichgewicht mit dem Verbrauch. Dabei funktioniert die Wärmeerzeugung zumeist vornehmlich durch

die Stromerzeugung durch

und die Kraftstoffbereitstellung durch

Im Wesentlichen wird bei allen Bereitstellungsformen die Sonnenenergie genutzt, die teilweise auch in Biomasse zwischengespeichert ist.

In den letzten Jahren wurden bereits einige Konzepte zur Energieautarkie vorgestellt [1] und umgesetzt und zwar sowohl was Einzelgebäudelösungen als auch bestimmte Regionen anbelangt. Zu letzteren gehören u.a. Gebiete in Sachsen[2], Österreich[3] und in den Alpen, die sich allesamt der partiellen oder totalen Selbstständigkeit in der Stromgewinnung widmen. Besondere Beachtung fand dabei die Stadt Güssing (Bezirk, Österreich) [4], die sich bereits seit 1990 durch erneuerbare Energien selbst versorgt.

Kritik bei umgesetzten Projekten für Gebäude

Die bisherige Kritik richtet sich primär gegen die Wirtschaftlichkeit energieautarker Gebäude.[5] Denn obwohl die dafür benötigten technischen Lösungen schon längere Zeit existieren und funktionieren, sind sie in der Anschaffung und Installation um einiges kostenintensiver als alle gewöhnlichen Versorgungssysteme.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Energieautarker abauernhof
  2. [1] Energieautarke Kommunen auf http://www.umwelt.sachsen.de
  3. [2] Artikel:Ein Österreicher macht sich unabhängig
  4. [3] Bericht über das Energieautarkie-Projekt in Güssing
  5. [4] Kritischer Kommentar zur Wirtschaftlichkeit

Literatur

  • Bruns, Elke et al. (2010): Erneuerbare Energien in Deutschland – Eine Biographie des Innovationsgeschehens. Berlin, Universitätsverlag der TU Berlin.
  • Pehnt, Martin & Langniß, Ole (2000): Energie im Wandel: Politik, Technik und Szenarien einer nachhaltigen Energiewirtschaft. Berlin, Springer.
  • Tegethoff, Wilm (1986): Probleme der räumlichen Energieversorgung. (Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL 162). Hannover, Vincentz.

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