Erbbegräbnisstätte der Familie von Stein-Liebenstein zu Barchfeld

Erbbegräbnisstätte der Familie von Stein-Liebenstein zu Barchfeld
Gesamtansicht des Erbfriedhofs (2007)

Die Erbbegräbnisstätte der Familie von Stein-Liebenstein zu Barchfeld ist ein privater Familienfriedhof, der sich heute in einem Wäldchen, etwa drei Kilometer Luftlinie östlich der Ortslage von Barchfeld im Wartburgkreis, auf dem Stephansberg befindet. Der Zugang erfolgt von Norden über den benachbarten Weiler Raboldsgrube oder von Osten über den Weiler Sorga.

Geschichte

Der Familienfriedhof der Freiherrn von Stein-Liebenstein zu Barchfeld wurde 1835 angelegt und bis in die 1950er Jahre genutzt und gepflegt. Das Steinsche Schloss in Barchfeld wurde 1571 bis 1581 auf der Anlage einer ehemaligen Wasserburg erbaut. Es war im Besitz einer Nebenlinie der Herren von Stein-Liebenstein, die auf Burg Liebenstein bei Bad Liebenstein ihren Stammsitz hatten.

Der Friedhof hat eine quadratische Grundfläche (etwa 2200 m²), er befindet sich auf einer Anhöhe und war vom „Heidewäldchen“ genannten Gehölzstreifen eingefasst. Der tägliche Anblick des Erbfriedhofes als Zeuge adeliger Gutsherrschaft in Barchfeld war anscheinend in der stalinistischen Phase der DDR (Ulbricht-Ära) ein Grund, das Friedhofsgelände durch einen vergrößerten Waldstreifen vor den Blicken der Bevölkerung zu verbergen. Auch wurde das Privatgelände des Friedhofes, wie der gesamte Besitz der Freiherrn, enteignet. Ohne Aufsicht und Pflege war der Friedhof in den Folgejahren ein Opfer von Vandalismus und Vernachlässigung. Die Einfriedung und das Tor wurden beseitigt, ein Kreuz beim Eingang verschwand. Der Jungwald umgibt den heutigen Friedhof allseitig, die zum Friedhof führenden Wege wurden nach der Wende 1989 von den Nachfahren der Familie Stein geräumt und der vollkommen verwilderte Ort wurde in einen würdevollen Zustand versetzt. Einige Gräber konnten mit Namenstafeln versehen werden und ein in der Mitte errichtetes hölzernes Kreuz zeigt den Friedhof wieder als Bestattungsort an. Vor dem Krieg hatten die Grabsteine und Kreuze auf den Gräbern kleine Porzellanplaketten mit den Daten der Verstorbenen, auch die Dienstgrade der meist in österreichischen Diensten stehenden Rittmeister, Obristen und Generale.[1]

Literatur

  • Roland Geißler: Wanderführer um Bad Liebenstein und den Inselsberg, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2007, ISBN 978-3-938997-79-6
  • Klaus Schmidt: Natur- und Heimatbuch Barchfeld/Werra. Eine Darstellung von Natur, Landschaft und historischer Entwicklung. Eigenverlag Naturschutzbund Deutschland, Barchfeld, 2008.

Einzelnachweise

  1. Fritz Kühnemund: Die Grenze und Grenzsteine der Enklave Barchfeld. Eine gedankliche Wanderung entlang alter Grenzsteine. In: Ortschronik Schweina e.V. (Hrsg.): Altensteiner Blätter. Jahrbuch 1996, Südthüringer Verlag, Schweina 1996, S. 31.
50.7965410.33664

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