- Carl Fischer (Arbeiter)
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Carl Fischer (* 6. Juni 1841 in Eisleben; † 22. Juni 1906) war ein deutscher Arbeiter. Seine Lebenserinnerungen, die Paul Göhre in zwei starken Bänden in Jena und Leipzig publiziert hat, sind ein Kulturdokument der Zeit der wirtschaftlichen Aufstiegs Deutschlands in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Leben
Fischer stammte aus einer im Mansfelder Land ansässigen Handwerkerfamilie. Sein Vater, der in Eisleben lernte wurde Bäckermeister in Grünberg. Carl Fischer, der früh unter der Tyrannei des Vaters litt, erlernte ebenso das Bäckerhandwerk. Seine Walz führte ihn in den Westen, wo er von 1869 bis 1885 als Stahlwerker in Osnabrück tätig war. Weitere 15 Jahre arbeitete er dort in der Haupteisenbahnwerkstätte. 1900 kehrte er in seine Heimat zurück. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er bei Verwandten in der Nähe von Dessau und bei Wansleben am See.
Fischer schrieb seine Lebenserinnerungen im Alter von 60 Jahren als Invalide nieder. Zuvor hatte er sich noch nie schriftstellerisch betätigt. Sein Stil war demgemäß schlicht und einfach, stellenweise recht unbeholfen, doch blieb er offensichtlich bei der Wahrheit und schrieb schonungslos mit offener Kritik.
Er blieb unverheiratet und wurde auf dem Südfriedhof in Halle (Saale) beerdigt.
Werke
Literatur
- Paul Göhre (Hrsg.): Denkwürdigkeiten und Erinnerungen eines Arbeiters (Zwei Bände nebst Nachtrag), Jena und Leipzig 1903-1905
- Waldemar Mühlner: Karl Fischer. In: Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt (Hrsg.): Mitteldeutsche Lebensbilder. 3. Band Lebensbilder des 18. und 19. Jahrhunderts. Selbstverlag, Magdeburg 1928, S. 539–547
- Fischer, Carl. In: Lexikon sozialistischer deutscher Literatur. Leipzig 1964, S. 164-165
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