Erlachgasse

Erlachgasse
Straßentafel Erlachgasse
Ziege mit Zicklein (1953) von Georg Ehrlich, Erlachgasse 11
Relief am Haus der ÖVP, Erlachgasse 87
Sgraffito Fischer von Erlach beim Bau der Karlskirche, Erlachgasse 88
Dorotheum (1928/29), Erlachgasse 90, Ecke Wielandgasse (rechts)
Fabrikgebäude, Erlachgasse 117

Die Erlachgasse ist eine Straße im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten. Sie wurde 1875 nach dem österreichischen Barockbaumeister Johann Bernhard Fischer von Erlach benannt.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Charakteristik

Die Erlachgasse ist eine lange Quergasse (an die 140 Hausnummern) im Norden Favoritens, die sich von der Kempelengasse im Osten bis zur Fernkorngasse im Westen erstreckt. Sie wird als Einbahn geführt und ist am Beginn zwischen Absberggasse und Laimäckergasse durch einen Platz mit Sportanlagen unterbrochen. In ihrem Lauf berührt sie die Grünanlagen des Mundyparks, den Wielandpark und den Erlachpark. Auch der Viktor-Adler-Platz mit seinem Markt liegt an der Erlachgasse. Nach der Querung der Laxenburger Straße verläuft die Erlachgasse mitten durch die Straßenbahnremise des Betriebsbahnhofes Favoriten. Die Bebauung an der Gasse besteht hauptsächlich aus Wohnhäusern vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, einigen wenigen Gewerbebetrieben und Lokalen. Öffentliche Verkehrsmittel verkehren direkt in der Erlachgasse keine, sind allerdings stets in unmittelbarer Nähe anzutreffen.

Bau- und Kunstwerke

Nummer 11

An dieser Wohnhausanlage aus der Nachkriegszeit befindet sich ein Steinzeugrelief Ziege mit Zicklein aus dem Jahr 1953 von Georg Ehrlich.

Nummer 53−57

Nach der kleinen Parkanlage des Mundyparks zwischen Erlachgasse, Steudelgasse und Mundygasse liegt eine städtische Wohnhausanlage, 1938 erbaut von Franz Wiesmann, mit zwei Plastiken an den beiden Hausecken zum Park, Dudelsackpfeifer und Flötenbläser (1954) von Theodor Igler.

Nummer 63

Das Haus besitzt ein Relief von Franz Barwig dem Jüngeren, das den Namensgeber der Erlachgasse, den Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach mit seinen beiden berühmtesten Bauwerken, der Wiener Karlskirche und dem Schloss Schönbrunn, zeigt.

Nummer 87

Dieses Haus beherbergt die Bezirksparteiorganisation der Favoritner ÖVP und weist über dem Eingang ein nicht näher gekennzeichnetes Relief einer Mutter mit Kindern auf.

Nummer 88

Das monumentale Sgraffito am Haus Ecke Erlachgasse und Herndlgasse bezieht sich ebenfalls auf den Namensgeber der Erlachgasse, den Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach. Es zeigt ihn beim Bau der Karlskirche und ist mit Langer signiert.

Nummer 90 Dorotheum

Dieses interessante Bauwerk, das eine Filiale des Dorotheums beherbergt, wurde 1928/29 nach Plänen des Architekten Michael Rosenauer errichtet. Der kubisch-blockhafte Stahlbetonbau befindet sich an der Ecke zur Wielandgasse (mit der eigentlichen Hauptfront) und ist klar durch schlitzartig eingetiefte Fenstergruppen gegliedert. Im ersten Stock befindet sich ein repräsentativer Versteigerungssaal.

Nummer 95

Bei diesem Gebäude handelt es sich um ein besonders repräsentatives Zinshaus aus dem Jahr 1902. Es besitzt reichen Reliefdekor im Stile des Neomanierismus-Neobarock. Hier befindet sich die Männerberatung, ein spezielles Therapieangebot für Männer mit Beziehungs-, Gewalt- und allen anderen Formen von Problemen.

Nummer 117

Der ganze Häuserblock zwischen Leebgasse und Van-der-Nüll-Gasse war eine ehemalige Armaturen- und Maschinenfabrik. Das Gebäude aus dem Ende des 19. Jahrhunderts ist in Sichtziegelbauweise errichtet. Solche Fabriksgebäude, die sehr häufig in Favoriten anzutreffen waren, sind heute nur mehr wenige erhalten.

Literatur

  • Herbert Tschulk: Wiener Bezirkskulturführer Favoriten. Jugend & Volk, Wien 1985
  • Dehio-Handbuch Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Anton Schroll, Wien 1996

Weblinks

 Commons: Erlachgasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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