Carl Graf von Pückler-Burghauß

Carl Graf von Pückler-Burghauß

Carl Friedrich Graf von Pückler-Burghauss, Freiherr von Groditz (* 7. Oktober 1886 in Friedland, Oberschlesien; † 11. oder 13. Mai 1945 in Čimelice, Böhmen) war ein deutscher Politiker (NSDAP) und SS-Offizier.

Leben und Wirken

Pückler-Burghauss besuchte die Volksschule. Das Abitur legte er Ostern 1905 an einem Gymnasium in Neisse ab. Danach studierte er von 1905 bis 1908 Rechts- und Staatswissenschaften in Bonn und Breslau. Am 1. April 1908 trat Pückler-Burgauss dem Leibkürassier-Regiment bei. Am 18. Oktober 1907 erhielt er das Leutnantspatent. Am 1. Januar 1913 wurde er zu den Reserveoffizieren überführt. Im selben Jahr heiratete er Olga-Elisabeth Prinzessin von Sachsen Altenburg, Herzogin zu Sachsen (1886-1955), die älteste Tochter von Albert von Sachsen-Altenburg und der Marie von Preußen. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Die Töchter Ella-Viola (* 8. April 1914; † 4. April 1982) und Eleonore-Renata (* 25. November 1919) sowie der Sohn Karl Rudiger (*/† 1923).

Von 1914 bis 1917 nahm Pückler-Burghauss aktiv am Ersten Weltkrieg teil, in dem er unter anderem mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen ausgezeichnet. 1917 wurde er in den Generalstab versetzt. Im September 1919 nahm er seinen Abschied aus der Reichswehr um fortan als Landwirt auf den elterlichen Gütern zu arbeiten.

In den 1920er Jahren trat er in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein. Später wurde er außerdem Mitglied der Sturmabteilung (SA) und der Schutzstaffel (SS). In der SA wurde er Gruppenführer der SA-Gruppe Schlesien.

Bei der Reichstagswahl im März 1933 wurde er als NSDAP-Kandidat für den Wahlkreis 9 (Oppeln) in den Reichstag gewählt, dem er in der Folge bis zum November desselben Jahres angehörte. Das wichtigste parlamentarische Ereignis an dem er in dieser Zeit beteiligt war, war die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes im März 1933 das unter anderem auch mit seiner Stimme beschlossen wurde.

Seit dem Herbst 1933 widmete Pückler-Burghauss sich vor allem seiner Karriere in der SS, in der er den Rang eines SS-Gruppenführers, später den eines Generalleutnants der Waffen-SS erreichte. Anfang 1942 wurde er als Stellvertreter von Erich von dem Bach-Zelewski zum Höheren SS- und Polizeiführer für den Bereich Rußland-Mitte ernannt. Am 12. September 1942 wurde er im Rang eines SS-Brigadeführer und Generalmajors der Waffen-SS zum Befehlshaber der Waffen-SS im Protektorat Böhmen und Mähren ernannt. Im Anschluss daran wurde er im Mai 1943 im Rang eines SS-Gruppenführers und Generalleutnants der Waffen-SS zum Befehlshaber der 15. SS-Waffen-Grenadier-Division der SS in Lettland berufen. Diesen Posten bekleidete er bis zum 17. Februar 1944. Am 20. März 1944 wurde ihm erneut sein früheres Kommando als Befehlshaber der Waffen-SS in Böhmen und Mähren zugewiesen, das er nun bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ausübte. Pückler-Burghaus nahm sich wenige Tage nach Kriegsende in Böhmen das Leben. Sein Leichnam wurde auf dem Zentralfriedhof von Brünn beigesetzt.

Neben seiner politischen Tätigkeit betätigte Pückler-Burghauss sich auch schriftstellerisch. Er veröffentlichte insbesondere Bücher über seine Jagd- und Kriegserlebnisse.

Schriften

  • Jagen, Reisen, lustig sein: Aus grünem Wald und buntem Leben, Berlin 1936.
  • Wild, Wald und Welt: Ein fröhliches Wanderbuch, Berlin 1938.
  • Gesehen, gedacht und gelacht: Erinnerungen aus den Feldzügen 1939-42, Prag 1943.

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