Etschgletscher

Etschgletscher

Der Etschgletscher war ein eiszeitlicher Gletscher in den Alpen, dessen Hauptstrom sich durch das Etschtal ergoss. Während der letzten Eiszeit, der Würm-Eiszeit, bildete der Etschgletscher mit einer Länge von ungefähr 350 Kilometern das größte Gletschersystem auf der Südseite der Alpen.[1]

Der Ursprung des Etschgletschers konnte auf Grund typischer Gesteinstrümmer seiner Moränen im Engadin rekonstruiert werden. Mit dem Inngletscher war der Etschgletscher zeitweise am Reschenpass über eine Transfluenz verbunden. Im Vinschgau vereinigten sich weitere Gletscher aus den Seitentälern der Ötztaler Alpen und der Ortlergruppe mit dem Etschgletscher. Die größten zufließenden Gletscher waren der Eisackgletscher und der aus dem Pustertal kommende Rienzgletscher. Der Druck dieser zufließenden Eismassen führten zu einer Anhebung der Eismassen und bewirkte damit die gewaltigen Mächtigkeit des Etschgletschers.[1]

Die anhand von Gletscherschliffen und Moränenstreu rekonstruierte Mindesthöhe der Vergletscherung lag am Piz Lad nahe dem Reschenpass während des Höhepunkts der Vereisung vor etwa 20.000 Jahren bei etwa 2600 Metern, im Vinschgau bei 2400 Metern, bei Bozen noch immer bei 2000 Metern und bei Trient bei etwa 1800 Metern. Daraus kann eine Eisdicke von etwa 1500 Metern abgeleitet werden. Zwischen Dolomiten und Ortlergruppe ergab sich eine Eisfläche von 40 Kilometern Breite, ohne durch eine Felsinsel unterbrochen zu werden.[1]

Die einzigen Eismassen im Gebiet des heutigen Südtirols, die nicht über den Etschgletscher abflossen, kamen aus den östlichen Dolomiten, dort flossen Teile des Eises zum Piave-Gletscher ab.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d Volkmar Singl, Volkmar Mair: Einführung in die Geologie Südtirols. Seite 70f, Amt für Geologie und Baustoffprüfung (Kardaun), Bozen 2005

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