Eulschirbenmühle

Eulschirbenmühle
Eulschirbenmühle

Die Eulschirbenmühle ist eine ehemalige Mühle bei Gamburg an der Tauber.

Der Wohnplatz, der in einigen Quellen auch als Eulschirbenhof bezeichnet wird, ist schon 1245 als molendinum Ulscirben bezeugt. Die Mühle kam 1320 vom Kloster Bronnbach in den Besitz der Rosenberg und war seit dem 16. Jahrhundert jeweils in der Hand der Besitzer der Burg Gamburg. Errichtet wurde das schlossartige Hauptgebäude in reichen Renaissanceformen schätzungsweise in den Jahren 1592 bis 1595 durch die Grafen von Kronenberg, die Datierung erfolgt über eine Hochwassermarke am Gebäude aus dem Jahr 1595. Bei der Mühle, deren Architekt nicht bekannt ist, befindet sich ein wichtiges Tauberwehr; außerdem ist mit ihr eine vor 1839 verfasste Melusinen-Sage verbunden.

Hochwassermarke von 1595 am Mühlengebäude

Inhaltsverzeichnis

Charakteristik

Die Mühle hat ein schlossartiges Aussehen und ist von symmetrischer Bauweise. Sie verfügt über aufwendige Schweifgiebel, zwei Zwerchhäuser sowie einen mittigen Treppenturm. Ihre Voluten, Ornamente und Gesimse zeugen von einem herrschaftlichen Anspruch im Echter-Stil, ebenso die beiden Erker mit Welscher Haube, die in der fränkischen Baukunst eine herausragende Rolle spielen. Der Treppenturm verfügt über dem Treppenlauf angepasste schrägsitzende Fenster, wie es für die Renaissance typisch war. Sein Portal wurde vermutlich erst im Barock eingebaut; es führt in die Mühlenstube. Das Innere der Mühle ist mit vielen Stuckarbeiten geschmückt.

Die Wappen des Erbauers Kronenberg sowie Brendel oberhalb der Eingangstüre am Treppenturm

Um- und Anbauten

Im Laufe der Zeit wurden mehrere An- und Umbauten vorgenommen; das Mühlengebäude blieb hierbei jedoch unverändert. Bei der letzten Renovierung 1956-1958 wurden Anbauten entfernt, die die Mühle mit dem Nebengebäude verbanden, das zur Bergseite hin stand; außerdem wurde tauberseits der historische Wasserbau entfernt.

Literatur

  • Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Wertheim. Freiburg i.Br. 1896, S. 99 UB Heidelberg
  • Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1, S. 355

Quellen

  • Bernd Dorbath: Ein verstecktes Juwel im Dornröschenschlaf. In: Wertheimer Zeitung vom 22. Oktober 2010
  • Nicht nur architektonisch interessant. In: Fränkische Nachrichten vom 22. Oktober 2010

Weblinks

49.699339.57784

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Tauber — Karte des Tauberverlaufs Daten Gewässerkennzahl …   Deutsch Wikipedia

  • Werbach — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”