- Euridice
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Werkdaten Titel: Euridice Originaltitel: L’Euridice favola drammatica Form: Favola in Musica Originalsprache: Italienisch Musik: Jacopo Peri Libretto: Ottavio Rinuccini Literarische Vorlage: Orpheussage der griechischen Mythologie Uraufführung: 6. Oktober 1600 Ort der Uraufführung: Florenz Ort und Zeit der Handlung: griechische Mythologie Personen - Euridice (Sopran)
- Orfeo (Tenor)
- Aminta, erster Schäfer (Tenor)
- Arcetro, zweiter Schäfer (Alt)
- Tirsi, dritter Schäfer (Tenor)
- Caronte (Bass)
- Dafne (Sopran)
- Pluto (Bass)
- Proserpina (Sopran)
- Radamanto (Tenor)
- Venere (Sopran)
- Allegorische Figur der Tragödie (Sopran)
- Hirtinnen, Hirten, Nymphen, Gespielinnen (Chor und Ballett)
L'Euridice favola drammatica – so der vollständige Titel – ist eine Favola in Musica in einem Prolog und sechs Szenen von Jacopo Peri (Musik) mit einem Libretto von Ottavio Rinuccini. In der Einleitung zu seiner Partitur bemerkt der Komponist, dass ein paar Teile der Musik von Giulio Caccini hinzukomponiert wurden. Dieser vertonte später das gesamte Libretto nochmals. Das Werk erlebte seine Uraufführung am 6. Oktober 1600 im Palazzo Pitti in Florenz.
Inhaltsverzeichnis
Orchester
Ein Cembalo, eine Lyra, zwei Lauten und drei Flöten. Das Orchester spielte bei der Uraufführung hinter dem Bühnenprospekt und war somit für das Publikum nicht sichtbar.
Handlung
Prolog
Der Prolog ist sehr kurz. In ihm erscheint die „Tragödie“ als allegorische Figur und kündigt das folgende Spiel an.
Szenen
Ein Chor von Hirten und Nymphen berichtet von der bevorstehenden Vermählung Euridicens mit Orfeo. Diesem schließt sich ein Ballett an, bei dem Euridicens Gespielinnen tanzen. Es folgt der Auftritt Orfeos mit seinen Freunden. Die Botin Dafne bringt Orfeo die Nachricht vom plötzlichen Tod seiner Geliebten. Orfeo gibt seiner Verzweiflung in einem langen Lamento Ausdruck. Die Schäferinnen und Schäfer sowie einige Nymphen versuchen Orfeo zu trösten. Der Göttin Venus gelingt es schließlich, den Verzweifelten zu bewegen, in die Unterwelt hinabzusteigen, um bei deren Beherrscher die Rückgabe seiner Geliebten zu erflehen. In einem neuerlichen Lamento wendet sich Orfeo an Pluto. In der Schlussszene sind die Liebenden wieder glücklich vereint. Chöre und Tänze verleihen der Freude Ausdruck.
Entstehung
Die Oper war ein Auftragswerk für das Begleitprogramm der Feierlichkeiten anlässlich der Vermählung König Heinrichs IV. von Frankreich mit der rund 20 Jahre jüngeren Prinzessin Maria von Medici. Der Komponist selbst sang den Orfeo. Euridice wurde von der damals sehr bekannten Sängerin Vittoria Archilei verkörpert.
Musik
Euridice hat heute nur noch musikhistorische Bedeutung, weil es sich um die älteste noch erhaltene Oper der Musikgeschichte handelt. In den rund 400 Jahren seit ihrer Entstehung haben sich die Hörgewohnheiten so stark verändert, dass in heutiger Zeit das Werk von den meisten Zuhörern als zu monoton wahrgenommen würde. Am ehesten spricht den heutigen Hörer noch das Chorlied Auf zum Singen, zum Tanzen und das Flötenzwischenspiel in der Mitte des Werkes an. Die beiden Lamenti waren für die Entwicklung der Soloszenen in italienischen Opern bedeutsam.
Quelle
Gerhart von Westerman und Karl Schumann: Knaurs Opernführer, Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., Ausgabe vom November 1969
Weblinks
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