- Daphne (Mythologie)
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Daphne (griechisch Δάφνη „Lorbeer“), eine Bergnymphe der griechischen Mythologie und Priesterin der Mutter Erde, soll eine Tochter des Flussgottes Peneios in Thessalien[1] gewesen sein (in einer anderen Version Tochter des Flussgottes Ladon in Arkadien[2]). Wie die Göttin Artemis war sie eine jungfräuliche Jägerin.
Inhaltsverzeichnis
Mythos
Als Apollon den Liebesgott Eros als schlechten Schützen verspottete, rächte sich dieser, indem er einen Liebespfeil mit einer goldenen Spitze auf ihn und einen mit bleierner Spitze auf Daphne abschoss. Apollon verliebte sich unsterblich in Daphne, während diese, von einem genau das Gegenteil bewirkenden Pfeil Eros’ getroffen, für jene Liebschaft unempfänglich wurde. Als Apollon Daphne bedrängte, floh sie. Erschöpft von der Verfolgung durch Apollon flehte sie zu ihrem Vater Peneios, dass er ihre – den Apollon reizende – Gestalt wandeln möge. Daraufhin erstarrten ihre Glieder und sie verwandelte sich in einen Lorbeerbaum.
Der Lorbeer war Apollon seither heilig. Zum Gedenken an Daphne trug er einen Lorbeerkranz bzw. eine mit Lorbeer geschmückte Leier.
Daphne bei Ovid
„‚Fer, pater‘, inquit (Anm.: Daphne), ‚opem, si flumina numen habetis!
Qua nimium placui, mutando perde figuram!‘
Vix prece finita torpor gravis occupat artus:
Mollia cinguntur tenui praecordia libro,
in frondem crines, in ramos braccia crescunt;
pes modo tam velox pigris radicibus haeret,
ora cacumen habet: remanet nitor unus in illa.
Hanc quoque Phoebus amat positaque in stipite dextra
sentit adhuc trepidare novo sub cortice pectus
complexusque suis ramos - ut membra - lacertis
oscula dat ligno, refugit tamen oscula lignum.“– Ovid: Metamorphosen: Buch 1, Vers 545-556
„Daphne fordert ihren Vater Peneios zur Verwandlung auf, um „gerettet“ zu werden.
Eine schwere Taubheit fährt in ihre Glieder. Zarte Rinde umschlingt ihre weichen Brüste, die Haare werden zu Blättern und die Arme wachsen zu Zweigen empor. Daphnes Füße erstrecken sich ins Erdreich und werden zu Wurzeln, ihr Antlitz verliert sich im Blätterdach. Schließlich bleibt nur noch ihre Schönheit zurück.
Apoll (hier: Phoebus) berührt sie (nun in Gestalt des Baumes) und fühlt noch ihr Herz schlagen. Er will sie küssen, aber sie weicht, nun als Baum, noch immer zurück.“Darstellung in der Kunst
Bildende Kunst
Die Sage um Daphne hat zahlreiche Künstler inspiriert, wobei meist der Augenblick der Verwandlung im Blickpunkt steht. Ein Beispiel dafür ist Giovanni Lorenzo Berninis Marmorgruppe „Apoll und Daphne“ (um 1625), die heute in der römischen Villa Borghese steht.
Musik
Der Daphne-Mythos wurde mehrfach vertont
- Jacopo Peri La Dafne, Favola drammatica, Text von Ottavio Rinuccini, Florenz 1598 (erste Oper überhaupt)
- Heinrich Schütz Dafne, Text von Martin Opitz, 1627
- Georg Friedrich Händel Daphne, Hamburg 1708
- Richard Strauss, Daphne, Bukolische Tragödie in einem Akt, Text von Joseph Gregor, Dresden 1938
Literatur
- Daphne. Mythos und Metamorphose, Gerhard-Marcks-Stiftung, Bremen 2009, ISBN 978-3-924412-69-2
Einzelnachweise
- ↑ Hyginus Mythographus Fabulae 203; Ovid, Metamorphosen i.452-567
- ↑ Pausanias, Beschreibung Griechenlands 8.20.4; Statius, Thebaïs iv.289f
Weblinks
Commons: Daphne – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorie:- Nymphe der griechischen Mythologie
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