- Europäisches Zentrum für Minderheitenfragen
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Das Europäische Zentrum für Minderheitenfragen (ECMI European Centre for Minority Issues) in Flensburg ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts. Stifter sind das Land Schleswig-Holstein, die Bundesrepublik Deutschland und das Königreich Dänemark, die sich die Finanzierung teilen.
Es führt praxisbezogene Forschung durch, stellt Informationen und Dokumentationen zur Verfügung und berät zum Thema Minderheitenfragen im europäischen Raum. Es arbeitet mit verschiedenen Regierungen und internationalen Organisationen zusammen, ebenso wie mit nicht-dominanten Gruppen in Europa. Das Zentrum unterstützt ebenfalls die akademische Forschung anderer, die Medien und die allgemeine Öffentlichkeit durch die Bereitstellung von Informationen und Analysen. Das rechtzeitige Beobachten und Untersuchen potentieller Konflikte in allen Regionen Europas - Ost und West - stellt einen Schwerpunkt der Tätigkeiten des Zentrums dar, dessen Ziel es ist, zur Lösung ethnischer Spannungen beizutragen.
Arbeitsschwerpunkte
Das Zentrum hat drei Arbeitsschwerpunkte: Es beschäftigt sich mit der Bewertung und Weiterentwicklung von universalen, regionalen, bilateralen und nationalen Standards, die dabei helfen können, demokratische Regierungsformen auf der Basis von ethnischer Vielfalt und der Menschenrechte zu festigen. In diesem Zusammenhang interessiert sich das ECMI besonders für die sich entwickelnden Annäherungen der Standards zwischen den EU-Mitgliederstaaten und den Bewerberstaaten.
Ein zweiter Forschungsschwerpunkt umfasst die Umsetzung derartiger Standards und die Untersuchung der Effektivität der entsprechenden Umsetzungsmechanismen. Das ECMI berät auch Regierungen und Minderheitengruppen und erarbeitet mit ihnen Umsetzungsmöglichkeiten von Minderheitenregelungen.
Der dritte Schwerpunkt des ECMI betrifft konstruktives Konflikt-Management. Zur Zeit baut das ECMI seine Kapazität aus, internationale Friedensbemühungen und friedenserhaltende Maßnahmen zu unterstützen, indem es sich zunehmend mit Konflikten ethnopolitischer Dimension im Großraum Europa beschäftigt. Das ECMI hat auch Kontakte mit verschiedenen Spannungsregionen in Europa und veranlasst die lokalen Protagonisten zum Dialog, entweder in der jeweiligen Region oder an einem neutralen Ort. Dabei profitiert das Zentrum, das seinen Sitz in Flensburg im Herzen der Grenzregion hat, von der beispielhaften Entwicklung der Minderheitenfragen im deutsch-dänischen Grenzgebiet.
Das ECMI wurde 1996 von den Regierungen von Dänemark, Deutschland und Schleswig-Holstein gegründet. Es ist eine unparteiische und interdisziplinäre Einrichtung. Während die laufenden Kosten des Zentrums von den drei Regierungen finanziert werden, bemüht es sich zusätzlich um projektbezogene Mittel, um seine schnell wachsenden Aufgaben finanzieren zu können. Das ECMI beschäftigt ein kleines wissenschaftliches Expertenteam, das von einer Anzahl von Gastwissenschaftlern unterstützt wird und auf ein weitläufiges Netzwerk externer Experten zurückgreifen kann. Das Zentrum unterhält auch aktive Beziehungen zu anderen Institutionen mit ähnlichen Tätigkeitsfeldern und entwickelt mit ihnen gemeinsam Projekte. Das ECMI hat einen neunköpfigen Vorstand, der sich aus drei Mitgliedern aus Dänemark, drei aus Deutschland und jeweils einem Repräsentanten der OSZE, des Europarates und der Europäischen Union zusammensetzt. Die Arbeitssprache des ECMI ist Englisch.
Das ECMI ist im historischen Kompagnietor in der Altstadt Flensburgs untergebracht, wo es auch Treffen und Konferenzen organisiert. In dem Gebäude werden ECMI-Projekte durchgeführt und deren Veröffentlichung vorbereitet. Des Weiteren befindet sich hier eine Fachbibliothek.
Siehe auch
Weblinks
Kategorien:- Minderheiten
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