- Carl Rehfus
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Carl Rehfus (manchmal auch Carl Rehfuß; * 1857 in Kehl; † 5. Oktober 1926 in Kehl), auch bekannt als Oberländer, war ein deutscher Jagdschriftsteller und Kynologe. Die Familie Rehfus betrieb von 1867 bis 1963 in der Kahllach in Kehl eine Hutfabrik.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Zusammen mit Hegewald und anderen Kynologen war Rehfus Initiator des 1891 gegründeten Vereins für Prüfung von Gebrauchshunden zur Jagd. Mit Hegewald war er auch maßgeblich an der Grundlagenzucht des Deutsch-Drahthaars und der Neuzüchtung des Pudelpointers beteiligt. Er verfasste u. a. Führer für angehende Waidmänner sowie Empfehlungen für erfahrene Jäger und Züchter.
Die Bücher Oberländers sind heute ein begehrtes Sammelobjekt unter Jagd- und Literatursammlern. Oberländers acht Hauptwerke waren bis zum Ende der 1930er Jahre im Verlag Neumann Neudamm erschienen. Heute erscheinen sie in Neuauflage im Godewind Verlag, Wismar.
Carl Rehfus starb im Alter von 71 Jahren am 5. Oktober 1926 in seiner Heimatstadt Kehl. Seine dortige Villa Rehfus am Rehfusplatz ist heute Sitz des Kompetenzzentrums für grenzüberschreitende und europäische Fragen.
Das besondere Schicksal eines Bären in der Stadt Kehl
1903 hatte Carl Rehfus einen Braunbären in Russland erschossen. Er ließ das Fell nach Kehl bringen und den Bären in Öhringen präparieren. Dann stand der aufgerichtete Bär bis in den 2.Weltkrieg hinein in der Villa Rehfus im evakuierten Kehl. Als die Familie 1950 zurückkehrte war der Bär weg, wurde aber kurze Zeit später in einer Gaststätte in Freistett wiedergefunden. Der lädierte Bär wurde wieder in Ordnung gebracht und stand dann lange im Foyer der Hutfabrik. 1980 wurde er gestohlen, von der Polizei aber zufällig bei einer Wohnungsdurchsuchung wiedergefunden. 1991 bekam die Stadt Kehl den Bären von der Familie Rehfus geschenkt und stellte ihn in der Stadtbücherei auf. Dort wurde er so viel geknuddelt, dass er von dem Kehler Stadthallenmeister und Tierpräparator Michael Jöst restauriert werden musste und schließlich im Heimatmuseum Kehl eine neue Heimat fand.
Schriften (Auswahl)
- Die Dressur und Führung des Gebrauchshundes, 1904 (aktuell als Reprint der Originalausgabe von 1905, Godewind Verlag, Wismar 2005, ISBN 978-3-938347-76-8)
- Quer durch deutsche Jagdgründe, 1897 (aktuell als Reprint der Originalausgabe von 1897, Wismar 2005, ISBN 978-3-938347-94-2)
- Durch norwegische Jagdgründe, 1898 (aktuell als Reprint der Originalausgabe von 1905, Wismar 2005, ISBN 978-3-938347-77-5)
- Eine Jagdfahrt nach Ost-Afrika, 1903 (aktuell als Reprint der Originalausgabe von 1903, Wismar 2005, ISBN 978-3-938347-80-5)
- Im Lande des Braunen Bären, 1905 (aktuell als Reprint der Originalausgabe von 1905, Wismar 2005, ISBN 978-3-938347-78-2)
- Das Jägerhaus am Rhein, 1905 (aktuell als Reprint der Originalausgabe von 1905, Wismar 2005, ISBN 978-3-938347-79-9)
- Herbstblätter, 1905 (aktuell als Reprint der Originalausgabe von 1905, Wismar 2005, ISBN 978-3-938347-72-0)
- Der Lehrprinz, 1903 (aktuell als Reprint der Originalausgabe von 1905, Wismar 2005, ISBN 978-3-938347-75-1)
Weblinks
- Literatur von und über Carl Rehfus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werner Petri: Rüdemann mit Pseudonym. Carl Rehfus – alias „Oberländer“. In: Wild und Hund, 22/2005, S. 60–64; hier als Artikel im Wild-und-Hund-Online-Archiv (pdf) (392 kB)
- Werke von Carl Rehfus im Godewind Verlag
- Von kühlem Bier, steifen Hüten und einem ausgestopften Bären. Der Gasthof »Rehfus« überblickte einst die Hauptstraße / Wandel der Mode machte der Hutfabrik den Garaus [1] und Kehls Kultbär geht auf Reisen.Rehfus’ Jagdtrophäe verlässt sein Domizil im Hanauer Museum und wird an Kunstprojekt verliehen [2]
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