Feuerkreuz für Frontkämpfer

Feuerkreuz für Frontkämpfer
Vorderseite
Rückseite
Alle Klassen des Kreuzes
Von links nach rechts die aufgelegten Spangen, welche die Anzahl der Verwundung widerspiegeln

Das Frontkämpfer-Kreuz (hu. Tűzkereszt), wegen seiner Kupferfarbe auch Feuerkreuz genannt, war eine während des Zweiten Weltkriegs verliehene ungarische Auszeichnung, die am 24. November 1941 durch den ungarischen Reichsverweser und Staatsoberhaupt Miklós Horthy gestiftet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Klassen

  • I. Klasse mit Schwertern und Lorbeerkranz,
  • II. Klasse mit Lorbeerkranz und die
  • III. Klasse.

Verleihungsvoraussetzungen

Das Frontkämpfer-Kreuz wurde als eine Art ungarisches Verwundetenabzeichen gestiftet, fungierte jedoch auch gleichzeitig als Hinterbliebenenkreuz und konnte an alle Angehörigen der ungarischen Streitkräfte, später auch Zivilisten, verliehen werden, die im Zusammenhang mit Kampfhandlungen Verwundungen oder Beschädigungen erlitten oder durch sie gefallen sind bzw. diesen Verletzungen in der späteren Folge erlagen. Die Verleihung bzw. Anrechnung der Verwundung konnte ab einem bestimmten Stichtag erfolgen. Dabei galt als Beginn der ungarischen Kriegshandlungen der 26. Januar 1941, der Tag der russischen Bombardierung von Kaschau. Das Stiftungsstatut sah jedoch drei Ausnahmen vor: So konnten alle Verwundeten oder gefallenen Teilnehmer im Zuge der Kriegsoperationen in Oberungarn, Siebenbürgen sowie in Südungarn mit den Kreuz ausgezeichnet werden. Bei gefallenen Teilnehmern dieser Operationen erhielten das Kreuz die Hinterbliebenen. Die Ausführung mit Schwertern wurde in der Regel an alle Kriegsteilnehmer mit unmittelbarer Freindeinwirkung verliehen, das mit Lorbeerkranz an jene, die ohne direkte Feindeinwirkung, zum Beispiel auch Zivilisten, eine Beschädigung erlitten hatten. Das Kreuz ohne Lorbeerkranz und Schwerter fungierte als Hinterbliebenenkreuz.

Trageberechtigung

Primärer Trageberechtigter war der Geschädigte selbst, wobei er das Kreuz am Ordensband an der linken Brustseite trug. War der Angehörige der Landwehr, der Gendarmerie oder anderer bewaffneter ungarischer Körperschaften infolge Kampfeinwirkung gefallen, so trug das Kreuz einer seiner Angehörigen am schwarzen Trauerband (Trauerflorband). Dieses stand in der Regel den nächsten Angehörigen zu, wobei nur ein einziger Angehöriger der Familie trageberechtigt war. Dies geschah in einer festgelegten Reihenfolge:

  • bei verheirateten Gefallenen
    • der älteste geistig gesunde Sohn,
    • die Witwe,
    • die älteste geistig gesunde Tochter,
  • bei ledigen Gefallenen
    • der leibliche Vater,
    • die leibliche Mutter,
    • der Bruder,
    • die Schwester
    • die anerkannte Verlobte.

Im Übrigen konnte das Kreuz auch an zurückgekehrte ungarische Kriegsgefangene verliehen werden. Eine Verleihung an Ausländer sowie ungarischen jüdischen Mitbürgern war ausgeschlossen.[1]

Aussehen

Das Frontkämpfer-Kreuz besteht in all seinen Klassen aus kupferrotem Metall und zeigt ein Tatzenkreuz mit einer Gesamthöhe wie Breite von 36 mm. Der Durchmesser des Lorbeerkranzes beträgt 20 mm, die des mitgeprägten Innenmedaillons 12 mm. Auf ihm ist die dreizeilige erhabene Inschrift: A / HAZÁ / ÉRT (FÜR DAS VATERLAND) zu lesen. Die kleine Jahreszahl, welches sich auf der Vorderseite im unteren Kreuzarm findet, symbolisiert das Jahr des Feldzuges, indem das Kreuz verliehen wurde. Bekannt sind bisher die Jahreszahlen bis 1943. Die mittig auf der Rückseite, die ansonsten glatt ist, des Kreuzes eingestanzte Jahreszahl 1941 ist unveränderlich und steht für das Jahr der Stiftung.

Trageweise

Das Dreiecksband an dem die Medaille auf der linken Brustseite getragen wurde, unterscheidet sich in zwei Arten. Für Frontkämpfer ist es ein weißes Band mit einem breiten Mittelstreifen, der waagrecht grün-rot-weiß gerippt ist und von einem roten Seitenstreifen eingefasst wird. Wie bereits erwähnt, konnte das Kreuz auch für mehrmalige Verwundungen erneut verliehen werden. Man trug jedoch nicht drei oder vier Kreuze hintereinander, sondern verdeutlichte die Anzahl der Verwundungen durch entsprechend aufgelegte Spangen auf dem Dreiecksband. Bis vier Verwundungen gab es je eine silberne Spange, die über das ganze Dreiecksband hinweg angelegt wurde, aber der fünften eine goldene mit der kleinen eingestanzten Zahl am rechten Rand: 5.

Weblinks

 Commons: Feuerkreuz für Frontkämpfer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einzelauszüge aus der Zeitschrift Uniformen Markt, Jahrgang 1944, Heft 7 und Heft 12

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