Meister der Flora

Meister der Flora
Flora-Meister: Detail des Bildnisses einer Dame, Frankreich, 1550-75

Um den Namen Meister der Flora oder Flora-Meister (franz. Maître de Flore[1]) wird eine kleine Reihe von Bildern gruppiert, die zwischen ca. 1555 und 1570 in Frankreich im Stile der Schule von Fontainebleau geschaffen wurden. Dabei wird in der Kunsthistorik noch untersucht, ob es sich um einen oder mehrere Künstler handelt, die diese stilistisch einander sehr nahestehenden unsiginierten Renaissance-Bilder gemalt haben.

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung

Die Hauptbilder der Gruppe, nach denen der Notname gegeben wird, sind allegorische Darstellungen der Flora in Sammlungen in San Francisco und privater Hand[2]. Von dem Maler dieser Bilder wird angenommen, dass er eventuell aus Italien an den Hof nach Fontainbleau kam. Weitere Bilder im gleichen Stil wurden dem Meister zugeordnet, jedoch will man an der Entstehung der Gruppe dieser Bilder eventuell auch andere Maler beteiligt sehen.

Stil

Der Stil der Flora-Bilder steht der künstlerisch glanzvollen Gestaltung der Ausstattung des Schlosses von Fontainebleau mit Bildern und Fresken oder auch Bildteppichen sehr nahe. Ihr manieristischer Stil steht am Übergang der von Nachempfindung der Antike geprägten Renaissance in Italien zum opulenten Barock des französischen Königshofes[3]. In den Werken um die Flora-Bilder ist der Einfluss von Rosso Fiorentino and Francesco Primaticcio erkennbar, Maler, die die Ausgestaltung von Fontainebleau entscheidend beeinflussten.

Werke (Auswahl)

  • Flora. San Francisco, California Palace of the Legion of Honour (ehemals in Montpellier , Sammlung d'Albenas)
  • Flora, Privatbesitz

Neben den sicher von dem Meister der Flora geschaffenen Bilder der Flora wird der Gruppe der Bilder um diesen Meister zugerechnet[4][5]:

  • Der Triumph der Flora. Privatbesitz
  • Geburt des Cupid. Metropolitan Museum, New York
  • Cephalus und Procris (Zeichnung). The Morgan Library & Museum, New York,
  • Allegoria dell'Abbondanza. Museo d'Arte della Città, Ravenna

Identifizierung

Es wurde vorgeschlagen, dass der wahre Name des Meister der Flora Ruggiero de Ruggieri, ein Verwandter und Mitarbeiter von Francesco Primaticcio oder Giulio Camillo Dell'Abate, Sohn und Mitarbeiter des Nicolò dell’Abbate sein könnte, Maler, die alle um 1550 nachweisbar in Fontainbleau tätig waren.

Einzelnachweise

  1. S. Béguin: L'école De Fontainebleau. Le Maniérisme À La Cour De France. Paris 1960, S. 73ff.
  2. Maître de Flore. In: M. Laclotte (et. al.) (Hrsg.): Larousse Dictionnaire de la peinture. Paris 2003
  3. vgl. F. G. Grossmann: Between Renaissance and Baroque: European Art 1520-1600 (Ausstellungskatalog Manchester City Art Gallery), Manchester 1965 (Englisch)
  4. Maître de Flore. In: M. Laclotte (et. al.) (Hrsg.): Larousse Dictionnaire de la peinture. Paris 2003 (Französisch)
  5. Master of Flora. In: Art Encyclopedia. The Concise Grove Dictionary of Art. Oxford 2002 (Englisch)

Literatur

  • S. Béguin: Le Maître de Flore de l'École de Fontainebleau. In: Art de France, 1.1961, S. 300-305
  • S. Béguin: L'école De Fontainebleau. Le Maniérisme À La Cour De France. Paris, 1960

Weblinks

Werke des Flora-Meisters im Internet:


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Flora — {{Flora}} Römische Frühlingsgöttin, die »Mutter der Blüten, die man ausgelassen feiern muß« (Ovid, Fasti V 183); bei ihrem Fest Ende April fand eine Art Striptease der Prostituierten statt, worüber sich der christliche Autor Lactantius… …   Who's who in der antiken Mythologie

  • Liste der Notnamen — Dies ist eine Liste von Notnamen anonymer, nach einem ihrer Kunstwerke oder typischen Stilmerkmale benannter mittelalterlicher bildender Künstler sowie einiger bildender Künstler der Renaissance und des Barocks. Es sind dies also Maler, Buchmaler …   Deutsch Wikipedia

  • Flora Klee-Palyi — (* 13. Oktober 1893 in Budapest; † 14. April 1961 in Wuppertal) war eine deutsch ungarische Holzschneiderin, Illustratorin, Übersetzerin und Herausgeberin französischer Dichtung. Flora Klee Palyi, die auch das Pseudonym Marie Philippe verwendete …   Deutsch Wikipedia

  • Flora Tallinn — FC Flora Tallinn Voller Name Football Club Flora Tallinn Gegründet 1990 Stadion A. Le Coq Arena Tallinn Plätze 8.300 …   Deutsch Wikipedia

  • Der Herr der sieben Meere — Filmdaten Deutscher Titel Der Herr der sieben Meere Originaltitel The Sea Hawk …   Deutsch Wikipedia

  • Kommissionen der ÖAW — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. Kommissionen sind die ursprüngliche Form der Forschung an der… …   Deutsch Wikipedia

  • Kommissionen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. Kommissionen sind die ursprüngliche Form der Forschung an der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kommissionen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften — Kommissionen sind die ursprüngliche Form der Forschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), welche bereits seit ihrer Gründung 1847 bestehen. Die weiteren Forschungseinrichtungen der Akademie sind heute „Unternehmungen“,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der US-amerikanischen Meister im Eiskunstlauf — Die Liste der US amerikanischen Meister im Eiskunstlauf listet die US amerikanischen Eiskunstlaufmeister seit 1914 sowie die Zweit , Dritt und Viertplatzierten. Die US amerikanischen Meisterschaften im Eiskunstlauf sind ein von der United States… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte der Gartenkunst — Die Geschichte der Gartenkunst beschreibt die Entwicklung der Gartenkunst von der Zeit des Altertums bis in die Neuzeit. Blick über eine Parkanlage (Killesberg) Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”