- Abgott
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Der Begriff Abgott oder Idol bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch das Abbild eines Gottes (Götzenbild) bzw. etwas, das von Menschen vergöttert wird. In der Vor- und Frühgeschichte werden hingegen alle abstrakten Figuren als Idole bezeichnet, bei denen eine kultische Bedeutung anzunehmen ist.[1]
Im Altertum waren Idole, meist kleine Tonfiguren oder Holzfiguren, zentraler Gegenstand häuslicher göttlicher Verehrung. Dabei konnte es sich um persönliche Götter, Familiengötter oder Hausgötter handeln. Sie waren schon in der Jungsteinzeit, besonders aber in der Bronzezeit im gesamten Mittelmeerraum, im nahen Osten und auch auf dem Europäischen Festland verbreitet und nahmen je nach Kultur charakteristische Formen an wie etwa die bekannten Kykladenidole. Idole wurden zwischen Hausgrundrissen, in Grabanlagen, aber auch in Heiligtümern gefunden.
In einer monotheistisch geprägten Gesellschaft, etwa im Christentum oder im Islam, hat der Begriff eine scharfe Negativbedeutung.
Im Allgemeinen werden auch Stars, wie Politiker, Schauspieler, Musiker oder Sportler heute als Idole bezeichnet. In diesem Sinne spricht man allgemeinsprachlich von Idol (vgl. „Jemanden abgöttisch lieben.“).
Die verstärkte Neigung mancher Personen, sich Gegenstände ihrer Vergötterung zu suchen, wird auch als Abgötterei bezeichnet.
Siehe auch
Literatur
- Thorsten Capelle: Anthropomorphe Holzidole in Mittel- und Nordeuropa. Almquist & Wiksell International, Stockholm 1995 ISBN 91-22-01705-4
Einzelnachweise
- ↑ B. Maier: Idole und Idolatrie – §2 Religionswissenschaftliche Aspekte. In: Herbert Jankuhn, Heinrich Beck u. a. (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. de Gruyter, Berlin / New York NY 1968/73–2007, ISBN 311016227X, Band 15, Seite 329
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