Götze

Götze
Biblisches Götzenbild des goldenen Kalbes in Hartmann Schedels Weltchronik (Nürnberg 1493)

Mit Götze (hebr. אליל elil) bezeichnet man in theistischen Religionen abwertend einen der eigenen Religion fremden Gott oder Abgott (Götzenbild, altgr. eidolon, lat. idolum, siehe auch Idolatrie).

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Der Begriff Götze ist biblischen Ursprungs. „Götzenstatuen“ verstoßen gegen das biblische Bilderverbot (Dtn 5,8 LUT). Das deutsche Wort Götze ist ein um den Buchstaben „z“ erweiterter Diminutiv der Bezeichnung Gott, soviel wie „kleiner Gott“. Das entsprechende hebräische Wort „אֱלִיל“ („elil“) hat die Grundbedeutung „nichts“, „nichtig“. In der biblischen Götzenpolemik (1 Chr 16,26 LUT): „כָּל-אֱלֹהֵי הָעַמִּים, אֱלִילִים“ („kol elohei haamim elilim“) übersetzte Luther: „Denn aller Heiden Götter sind Götzen.“ Wörtlich gilt gleichfalls: „Alle Götter der Völker sind nichts“. Durch Luthers Bibelübersetzung (1534) wurde das Wort in diesem Sinn bekannt.

Funktion des Begriffs im Lauf der Geschichte

Von den Kirchenvätern wurde jahrhundertelang der „Götzenglaube“ des Heidentums verurteilt. Dies schloss auch die Götterdarstellungen der Ägypter, Griechen, Germanen und Römer ein, deren Religionsausübung als „Götzendienst“ bezeichnet wurde.

Die Ikonen der Ostkirchen unterscheiden sich von „Götzenbildern“ durch eine unterschiedliche Betrachtungsweise. Die Ikone dient der Vergegenwärtigung (Repräsentanz) christlicher Wahrheiten. „Götterbilder“, im abwertenden Sprachgebrauch „Götzenbilder“, wurden dagegen als von Göttern beseelt (Animismus) angebetet. Als Götze gilt nach Luther alles, „woran der Mensch sein Herz hängt“.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Martin Luther: Der Große Katechismus, 1. Gebot, 1529.

Literatur

  • Paul Scholz: Götzendienst und Zauberwesen bei den alten Hebräern und den benachbarten Völkern. Manz, Regensburg 1877.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Götze – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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