Framing-Effekt

Framing-Effekt

Als Framing-Effekt (deutsch etwa: Einrahmungseffekt) wird das Phänomen bezeichnet, dass unterschiedliche Formulierungen einer Botschaft – bei gleichem Inhalt – das Verhalten des Empfängers unterschiedlich beeinflussen. Der Effekt wurde unter anderem ausführlich von Daniel Kahneman und Amos Tversky beschrieben.

Inhaltsverzeichnis

Beispiele

Bei Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge wird oft auf die schädlichen Folgen etwa von Rauchen, ungeschütztem Sex, Übergewicht usw. hingewiesen (vgl. Furchtappell). In diesem Fall spricht man von Verlust-Framing (engl. loss frame). Mehr Erfolg haben jedoch Botschaften, die in einen Gewinnrahmen eingebettet sind (engl. gain frame), also die positiven Folgen der gewünschten Verhaltensänderung hervorheben.[1][2][3][4]

Will man jedoch erreichen, dass bereits vorhandene Krankheiten oder Risiken (Raucher, Übergewichtige) mehr beachtet werden, sind Botschaften im Verlust-Rahmen effektiver.

Auch bei Befragungen, etwa anhand von Fragebögen, kann dieser Effekt auftreten, weshalb der Formulierung einer Frage besondere Beachtung geschenkt werden sollte, um die Ergebnisse der Befragung nicht zu verzerren.

Es wurde festgestellt, dass bei Befragungen wesentlich risikoreicher entschieden wurde, wenn nur von Verlusten die Rede war. Wurde dagegen von Gewinnen gesprochen, entschieden sich mehr Befragte für eine risikoärmere Lösung.

Siehe auch

Literatur

  • D. Kahneman und A. Tversky (Hrsg.), (2000): Choices, values and frames. Cambridge University Press, Cambridge

Einzelnachweise

  1. A.J. Rothman et al. (1993)The influence of message framing on intentions to perform health behaviors. Journal of Experimental Social Psychology, 29, S. 408-432
  2. Rothman & Salovey (1997). Shaping perceptions to motivate healthy behavior: The role of message framing. Psychological Bulletin, 121, S. 3-19
  3. Jones, Sinclair & Courneya (2003). The effects of source credibility and message framing on exercise intentions, behavior and attitudes: An integration of the Elaboration Likelihood Model and Prospect Theory. Journal of Applied Social Psychology, 33, S. 179-196
  4. Meyerowitz & Chaiken (1987). The effect of message framing on breast self-examination attitudes, intentions, and behavior. Journal of Personality and Social Psychology, 52, S. 500-510

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