- Frichs
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Die Maschinenfabrik A/S Frichs im dänischen Aarhus bestand von 1854 bis 1979. Das Unternehmen war die einzige große Lokomotivfabrik in Dänemark und über Jahrzehnte der Hauptlieferant der Dänischen Staatsbahn (DSB).
1854 wurde die Firma Frichs von Søren Frich (1827-1902) in Aarhus mit 25 Mitarbeitern gegründet. In der Anfangszeit stellte Frichs Produkte für Landwirtschaft und Baugewerbe her. Später kamen Ausrüstungen für Brauereien und Molkereien dazu. Erste Produkte für die Eisenbahn waren auch schon im Programm wie Weichen, Drehscheiben oder Bekohlungsanlagen. Die erste Dampfmaschine wurde etwa 1855 hergestellt. Um etwa 1870 versuchte das Unternehmen, Schiffsdampfmaschinen zu entwickeln, was aber fehlschlug.
Søren Frich verkaufte 1885 seine Firma, welche zu diesem Zeitpunkt ca. 150 Mitarbeiter hatte. Die neuen Besitzer führten die Fabrik unter dem Namen "Søren Frichs Efterfølger" weiter. Zur Jahrhundertwende war Frichs der bedeutendste Dampfmaschinenhersteller in Dänemark. Um mehr Platz für Werkserweiterungen zu haben, wurde der alte Standort aufgegeben, und man bezog ein neues Areal im Aarhuser Vorort Åbyhøj. 1912 war der Umzug vollzogen und die alten Werkshallen waren abgebrochen. Nun hatte die Firma auch einen Gleisanschluss, der bis dahin gefehlt hatte. Zur gleichen Zeit wurde das Unternehmen zur Aktiengesellschaft umgewandelt ("A/S Frichs Maskinfabrik og Kedelsmedie" oder A/S Frichs).
Der Dampflokbau in Dänemark war eigentlich schon zu Ende, als Frichs in dieses Geschäft einstieg. Andere dänische Lokomotivfabriken waren bereits vom Markt verschwunden, da es ihnen nicht gelungen war, auf dem internationalen Markt konkurrenzfähige Lokomotiven herzustellen. So hatte etwa die Vulcan Maribo 1906 Konkurs anmelden müssen. Um Dänemark industriell zu fördern und Arbeitsplätze zu sichern, wurde von politischer Seite eine Kommission unter Leitung der DSB ins Leben gerufen. Man kam zu dem Schluss, eine einzelne Firma auszuwählen und langfristig zu fördern. Übrig war nur eine Firma geblieben: "A/S Frichs". Der DSB Maschinendirektor bezweifelte, dass im eigenen Land ausreichende Ingenieurerfahrung vorhanden sei. Daher vertrat man die Ansicht, die Kenntnisse weltweit führender Lokomotivhersteller beim Bau moderner Dampflokomotiven für die DSB einfließen zu lassen.
Literatur
- Thomas Nørgaard Olesen, Lokomotivfabrikken Frichs, Dansk Jernbane Klub 2005, ISBN 978-8787050524.
- Johan Bender, Hurra for Århus, Landsudstillingen 1909 - vejene til og sporene fra, side 20 og 21, ISBN 978-87-641-0296-3.
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