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Ein Friend-to-friend-Computernetzwerk (F2F-Netzwerk) ist ein spezielles Peer-to-peer-Netzwerk, in welchem man nur mit Freunden, d. h. mit bekannten vertrauenswürdigen Benutzern, in Verbindung treten kann. Die Authentifizierung der Benutzer erfolgt hierbei durch Passwörter bzw. digitale Signaturen.
Viele F2F-Netzwerke unterstützen auch indirekte anonyme oder pseudonyme Kommunikation zwischen Benutzern, die sich weder kennen noch vertrauen. So kann z. B. ein Knoten in einem F2F-Overlay-Netzwerk Daten von einem Freund zum anderen anonym weiterleiten, so dass keiner der beiden Freunde den Namen oder die IP-Adresse des anderen erfährt. Auch können jene Freunde die Daten wiederum an ihre eigenen Freunde weiterleiten usw.
Im Gegensatz zu anderen privaten P2P-Netzwerken, können die Benutzer in einem F2F-Netzwerk nicht herausfinden, wer, außer ihnen selbst und ihren Freunden, sonst an dem Netzwerk teilnimmt. Somit können F2F-Netzwerke beliebig anwachsen ohne die Anonymität der Benutzer einzuschränken.
WASTE, GNUnet und Freenet sind Beispiele für Software mit denen P2P-Netzwerke realisiert werden können, wobei Freenet und GNUnet standardmäßig nicht auf F2F-Betrieb eingestellt sind.
Der Begriff „friend-to-friend“-Netzwerk wurde 2000 von Dan Bricklin eingeführt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Vorteile
- Benutzer können digitale Signaturen persönlich mit ihren Freunden austauschen und somit Man-in-the-middle-Angriffe vermeiden.
- F2F verhindert, dass unautorisierte Personen auf sensible oder kontroverse, freigegebene Dateien zugreifen können, bzw. dass andere nachweisen können dass jene Daten dort angeboten wurden.
- Da F2F-Anwendungen nur die Verknüpfungen zu den transferierten Daten verschlüsselt, nicht aber die Daten selbst, können eventuelle Zwischenknoten einschränken welche Art von Daten über sie weitergeleitet werden.
- Da nur bekannte Freunde Verbindung zu einem Benutzer aufnehmen kann, ist F2F weniger Anfällig auf Angriffe durch Cracker die Sicherheitslücken in der F2F-Software ausnutzen wollen.
Nachteile
- Im Vergleich zu offenen P2P-Netzwerken, benötigt es mehr Aufwand an dem Netzwerk teilzunehmen. Software für offene Netzwerke lässt sich im Normalfall fast sofort benutzen, F2F-Software muss erst eingerichtet werden und die Signaturen von Freunden werden benötigt. Einige Netzwerke, z. B. Freenet, ermöglichen es deswegen sowohl offenen als auch privaten Datenverkehr. So kann ein Benutzer anfangs ohne großen Aufwand am offenen Netzwerk teilhaben und später auf das sicherere F2F-Netzwerk umschalten.
- Die Daten sind oft nicht rund um die Uhr verfügbar, da sie nur über relativ wenige Freunde verteilt werden und diese oft nicht immer online sind.
Software
- Alliance (Open Source, Win/Lin/Mac)
- Freenet (Open Source, Win/Lin/Mac, ab Version 0.7 optional beschränkt auf F2F)
- Gigatribe (Closed Source, nur Windows)
- GNUnet (Open Source, Win/Linux/Mac, optional beschränkt auf F2F)
- LimeWire (Open Source, Win/Linux/Mac, ab Version 5.0)
- Metanet
- OneSwarm (Open Source, Win/Lin/Mac, basierend auf BitTorrent)
- RetroShare (Open Source, Win/Lin/Mac)
- Turtle F2F (Open Source, nur Linux)
- WASTE, (Open Source, Win/Lin/Mac, optional beschränkt auf F2F)
Referenzen
- ↑ Dan Bricklin: Friend-to-Friend Networks. 11. August 2000, abgerufen am 7. Mai 2008 (englisch).
Siehe auch
Weblinks
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