GSP-55

Halbfähre im Fahrzustand

Halbfähre mit teilweise aufgebauten Ponton

Vollständige Fähre im aufgebauter Zustand

Die GSP-55 (russisch Гусеничный самоходный паром; Gussenitschny samochodny parom, übersetzt: Selbstfahrende Fähre mit Gleiskette) ist eine sowjetische amphibische Fähre für das Übersetzen von schweren militärischen Fahrzeugen. Die Fähre wurde 1959 in den Streitkräften des Warschauer Pakts sowie weiterer Staaten eingeführt.

Praktisch eingesetzt wurden die Fähren von Ägypten im Jom-Kippur-Krieg, um den Sueskanal im Oktober 1973 zu überqueren.

Das Einsatzprofil sieht es vor, schwere Kampfeinheiten über stehende oder fließende Gewässer zu einem Brückenkopf überzusetzen, während in der Zwischenzeit eine Pontonbrücke gebaut wird.

Das System besteht aus zwei (linker und rechter Teil) voneinander unabhängig landmobilen Halbfähren. Im Fahrzustand ist das an Scharnieren befestigte Ponton auf dem Fahrzeug eingeklappt. Die Halbfähren werden erst im Wasser miteinander verbunden, dann werden die Pontos um 180° in Schwimmposition ausgeklappt. Der Vorgang dauert etwa 5 Minuten. Jeder Halbfähre verfügt über eine ausfahrbare Verladerampe, so dass ein Be- und Entladen von beiden Seiten möglich ist.

Die maximale Ladekapazität beträgt 52000 kg, was ausreichend war, um die verwendeten Kampfpanzer (z. B. T-55, T-62) zu transportieren. Die Halbfähren sind unbewaffnet, aufgeladene Kampffahrzeuge können aber ihre Waffen während des Übersetzungsvorgangs einsetzen. Die GSP kann in Strömungen bis zu 2 m/s eingesetzt werden. Der Be- und Entladevorgang kann an Uferböschungen bis zu einem halben Meter Höhe stattfinden.

Als Gleiskettenfahrzeug verfügen die Halbfähren über eine hervorragende Geländegängigkeit. Das Fahrwerk ist ähnlich dem des Schwimmpanzers PT-76 und besteht aus 7 Laufrollen, vorne Führungsrad, hinten dem Antriebsrad und kommt ohne Stützrollen aus. Die Hülle des GSP besteht aus geschweißtem Stahl und ist meist einem Schaum gefüllt. Der Schaum soll ein Sinken nach Beschädigung der Hülle verhindern. Neuere Versionen verfügen über ein Schwallbrett. Im Wasser werden die Halbfähren von je zwei Propellern angetrieben.

Technische Daten

• Besatzung: 3 (pro Halbfähre)
• Gewicht: 17 t (pro Halbfähre)
• Ladakapazität: 52 t
• Tiefgang: 1,20 m
• Antrieb: 8D6-Dieselmotor, 200 PS
• Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h Land, 7,7 km/h Wasser beladen, 10,8 km/h Wasser unbeladen
• Reichweite: 500 km Land, 10 Stunden Wasser
• Länge: 12,63 m
• Breite: 3,54 m (Fahrzustand)

Weblinks

 Commons: GSP 55 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• NVA-Pionierbataillon 11
• http://www.amphibiousvehicle.net/amphi/F_G.html
• Jane’s Information Group
• US Army OPFOR Battle Book