Galgenkopf (Thüringer Wald)

Galgenkopf (Thüringer Wald)
Galgenkopf
Der Galgenkopf trennt die Orte Schmerbach und Schwarzhausen.

Der Galgenkopf trennt die Orte Schmerbach und Schwarzhausen.

Höhe 452,8 m ü. NN
Lage Thüringen, Deutschland
Gebirge Thüringer Wald
Geographische Lage 50° 53′ 57″ N, 10° 27′ 29″ O50.899110.4581452.8Koordinaten: 50° 53′ 57″ N, 10° 27′ 29″ O
Galgenkopf (Thüringer Wald) (Thüringen)
Galgenkopf (Thüringer Wald)
Gestein Buntsandstein

Der Galgenkopf ist ein Berg im Gebiet der Gemeinde Emsetal, er befindet sich zwischen den Ortsteilen Schmerbach (im Westen) und Schwarzhausen im Landkreis Gotha.

Mit einer Höhe von 452,8 m ü. HN bildet der Galgenkopf die südliche Begrenzung des Schmerlingsbachs, der bei Schwarzhausen als linker Zufluss in die Emse einmündet.[1]

Der Flurname Galgenkopf verweist auf einen spätmittelalterlichen Richtplatz der Herren von Wangenheim-Winterstein, die auf der benachbarten Burg Winterstein ihren Sitz hatten. Das Gipfelplateau trägt noch einen weiteren Flurnamen: die Lust. Die Ortschronik deutet diese Stelle als Versammlungsort für die Zuschauer bei der Strafvollstreckung. Das oft als Volksbelustigung inszenierte Hängen von Straftätern war auch in Thüringen weit verbreitet. Ein zweiter Gerichtsort - ebenfalls mit einem Galgen wurde an der Seebacher Grenze (Flurname Am Goldberg) angelegt, als die Gerichtshoheit des Ortes Schmerbach auch den Herrn von Ütterodt in Schmerbach zugestanden wurde.

Der Galgenkopf zeigt an seinen Hängen noch eine ausgeprägte Struktur mittelalterlicher Ackerterassen. Die in horizontalen Streifen angelegten Felder werden jetzt als Viehweide genutzt. Der Offenlandcharakter ist durch zunehmende Verbuschung gefährdet. Am West- und Südhang des Berges wurden bereits im 19. Jahrhundert versuchsweise Obstbäume gepflanzt.[2]

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. Wartburgkreis, LK Gotha, Kreisfreie Stadt Eisenach. In: CD-ROM Reihe Top10. CD 2, Erfurt 1999.
  2. Gemeinde Winterstein (Hrsg.): Winterstein. Bilder Geschichten und Geschichte. Druckerei Löhr, Ruhla 1996, Aus dem Sagenschatz, S. 14–15.

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