Gartentherapie

Gartentherapie

Die Gartentherapie „umfasst den zielgerichteten Einsatz der Natur zur Steigerung des psychischen und physischen Wohlbefindens der Menschen“[1] und bietet als ganzheitlicher und kostengünstiger Ansatz für verschiedene Klienten (Kinder und Jugendliche, psychosomatisch und psychiatrisch Erkrankte, geriatrisch oder demenziell veränderte Menschen, Rehabilitation mit Suchtkranken u.s.w.) in Therapieeinrichtungen aber auch ambulant eine wirksame Ergänzung oder Alternative zu den herkömmlichen therapeutischen Strategien. Es werden dabei pflanzen- und gartenbezogene Aktivitäten und Erlebnisse durch aus- bzw. weitergebildete Fachkräfte eingesetzt, um die mannigfaltigen positiven Wirkungen der Natur therapeutisch zu nutzen. So wird u.a. die Entfaltung der sensorischen Wahrnehmung. [2] gefördert. In einigen angelsächsischen Ländern (besonders in Neuseeland, weniger in England) haben die ärztlichen „Green Prescriptions“ (Verschreibungen von Aktivitäten in der Landschaft) [3] gute Verbreitung gefunden, besonders nachdem empirische Forschung die positive psychophysische Wirkung belegen konnte. „Gartentherapie ist … eine Mischung aus Ergo- und Physiotherapie, bei der aber auch soziale, physische und psychische Faktoren beteiligt sind.“[4]

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

Ausbildungen in Gartentherapie werden in den USA seit 1973 mit dem Abschluss B.S. und seit 1975 mit dem Abschluss M.S. an der Kansas State University angeboten. Seit zwei Jahren auch Online [5]. In Deutschland werden Weiterbildungen in Hückeswagen[6] und Köln (Caritas "Gärten helfen leben") angeboten, in Österreich gibt es Lehrgänge an der Hochschule für Agrar- und Umweltweltpädagogik in Kooperation mit der Donau-Universität Krems,[7] aber auch im Rahmen einer Volkshochschule.[8]

Literatur

  • C. Callo, A. Hein, C. Plahl (Hrsg.): Mensch und Garten, Ein Dialog zwischen Sozialer Arbeit und Gartenbau, Books on Demand, Norderstedt 2004
  • Christa Berting-Hünecke (Hrsg.): Gartentherapie; Co-Autoren: Christa Berting-Hünecke, Sandra Jung, Gabriele Kellner, Konrad Neuberger, Fritz Neuhauser, Andreas Niepel, Maria Putz, Winfried Schmidt, Stefan Scholz, Andrea Sieber, Gerhard Strohmeier, Anke Weiß; DVE, Schulz-Kirchner Verlag, 2. erw. Auflage 2010
  • Birgit Gallistl: Gartentherapie, Bestandsaufnahme und berufliche Wiederintegration, Linz 2007. PDF
  • Christian Haslinger: Gartentherapie in der Langzeitpflege; Fachbereichsarbeit an der Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege am Sozialmedizinischen Zentrum Baumgartner Höhe, Wien 2001. PDF
  • Andreas Niepel und Thomas Pfister: Praxisbuch Gartentherapie. Schulz-Kirchner Verlag, 2010, 237 Seiten, ISBN 3-824-80651-7
  • Renata Schneiter-Ulmann (Hrsg.): Lehrbuch Gartentherapie ; unter Mitarbeit von Trudi Beck, Martina Föhn, Jürgen Georg, Karin Höchli, Regina Hoffmann, Susanne Karn, Renata Schneiter-Ulmann, Gabriele Vef-Georg und Martin Verra. Huber, Bern 2010. ISBN: 978-3-456-84784-9 ; E-Book-ISBN: 978-3-456-94784-6

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gartentherapie an der Donau-Universität Krems (abgefragt am 23. Oktober 2010)
  2. Schneiter-Ulmann 2010, S.46ff.
  3. https://secure.wikimedia.org/wikipedia/en/wiki/Green_prescription
  4. Haslinger 2001, S.4
  5. http://www.dce.k-state.edu/ag/horticultural-therapy/
  6. Kompaktcurriculum Integrative Garten- und Landschaftstherapie (IGT), Green Exercises (abgefragt am 23. Oktober 2010)
  7. Ausbildungslehrgang Gartentherapie an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, Wien (abgefragt am 23. Oktober 2010)
  8. Garten Therapie und Pflege von Dr. Fritz Neuhauser, Geriatriezentrum am Wienerwald (abgefragt am 23. Oktober 2010)

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