- Gertrude Poppert
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Gertrude Poppert (* 29. Juni 1914 in Dortmund), geborene Schönborn, war Lagerinsassin im Vernichtungslager Sobibór. Sie wurde von Alexander Petscherski, dem militärischen Planer des Aufstands von Sobibor, Luka genannt. Im Film Escape from Sobibor wird ihr Schicksal dramaturgisch verändert dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gertrude Schönborn heiratete Walter Poppert und sie waren beide in den 1930er Jahren nach Amsterdam in den Niederlanden emigriert. Von dort wurden sie am 18. Mai 1943 ins Vernichtungslager Sobibór transportiert.
Gertrude arbeitete im Lager 2 in Sobibór und versorgte dort die Kaninchen, während Walter im Waldkommando Vorarbeiter war. Von beiden unterschriebene Grußkarten sind erhalten, die sie verschickten. Die SS hielt vereinzelt Arbeitshäftlinge bei ihrer Ankunft im Lager an, Karten an Verwandte zu schreiben. Es war eine gezielte Maßnahmen, damit die Verwandten glauben sollten, dass alles in Ordnung sei und sie sich keine Nachforschungen einleiten mussten.
Petscherski, ein Leutnant der Roten Armee, konnte sich bei der Planung des Aufstands mit Leon Feldhendler nur in der Frauenbaracke unbemerkt treffen. Um dies gegenüber den Frauen in der Baracke unverfänglich aussehen zu lassen, hatte er sich mit Gertrude Poppert angefreundet. Es sollte so aussehen, dass er mit ihr eine Beziehung unterhielt. Da Petscherski den Namen nicht aussprechen konnte, nannte er sie Luka.[1]
Petscherski verliebte sich in Luka, berichtete ihr jedoch nichts über den geplanten Aufstand, da er als Vorbild einer Verschwiegenheit für andere gelten wollte. Gertrude schenkte Petscherky einen Tag vor der Flucht ein Hemd, das sich heute in einem Museum befindet.[2]
Gertrude Poppert hat den Aufstand wahrscheinlich nicht überlebt und ihr Mann Walter Poppert wurde am 31. Oktober 1943 im Lager Sobibór ermordet.
Mahnmale
An Ostern 2006 setzten die Teilnehmerinnen des Workcamp Gedenkstätte Sobibòr der Naturfreundejugend eine symbolische Grabmalplatte für Gertrude und Walter Poppert.[3] Der Künstler Gunter Demnig setzte ihr in der Hohen Straße 60 im Kreuzviertel in Dortmund einen Stolperstein zu ihrem Gedenken.[4]
Literatur
- Jules Schelvis: Vernichtungslager Sobibór. Unrast, Hamburg, Münster 2003, ISBN 3-89771-814-6.
Einzelnachweise
- ↑ Schelvis: Vernichtungslager Sobibor. S. 151 ff. (siehe Literatur)
- ↑ Schelvis: Vernichtungslager Sobibor. S. 184 ff.
- ↑ Information und Abbildung auf www.naturfreundejugend.info, abgerufen am 30. November
- ↑ Information im Kreuzviertel-Magazin 2007 nach www.vietze.de, abgerufen am 30. November 2009
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