Geschlechtersegregation am Arbeitsmarkt

Geschlechtersegregation am Arbeitsmarkt

Das soziologische Feld der Geschlechtersegregation am Arbeitsmarkt beschreibt die Ungleichverteilung von Berufs- und Lebenschancen von Frauen und Männern. Das ist trotz eines erheblichen Anstiegs des Bildungs- und Qualifikationsniveaus und einer steigenden Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie gesetzlich verankerten Regelungen zur Gleichstellung der Geschlechter der Fall.

Man spricht auch von Männer- und Frauendomänen.

Inhaltsverzeichnis

Horizontale Segregation

Die Arbeitswelt lässt sich in männliche und weibliche Bereiche einteilen, somit ist der Arbeitsmarkt geschlechtlich segregiert: Die horizontale Segregation der Berufe teilt den gesamten Erwerbsbereich in männliche und weibliche Tätigkeitsfelder, Berufe und Branchen auf. In fast allen Berufen und Branchen besteht ein großes Missverhältnis zwischen den Geschlechtern. So arbeiten Frauen verstärkt im Einzelhandel und in sozialen Berufen, während Männer eher technische, handwerkliche und verwandte Berufe im Produktionsbereich ausüben. Vgl. Liste von Frauenanteilen in der Berufswelt.

Vertikale Segregation

Die vertikale Segregation verteilt Männer und Frauen auf unterschiedliche Hierarchieebenen. So wird der Karriereweg von Frauen durch informelle und oft unsichtbare Barrieren, die den Zugang zu höheren Positionen ermöglichen, die sogenannte Gläserne Decke, versperrt. Zusätzlich gibt es erhebliche Lohndifferenzen zwischen den Geschlechtern (siehe Gender Wage Gap).

Institutionelle Regelungen

Es existieren verschiedene institutionelle Regelungen in Deutschland und Schweden, die direkt und/oder indirekt die Gleichstellung von Männern und Frauen auf dem Arbeitsmarkt positiv oder negativ beeinflussen. Obwohl Schweden im Vergleich zu Deutschland länger und stärker die Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt durch institutionelle Regelungen wie z.B. durch das Gesetz über die Chancengleichheit herzustellen versucht, und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch eine staatlich garantierte umfassende Kinderbetreuung fördert, gelingt es bisher auch in Schweden nur bedingt, die Segregation des Arbeitsmarktes in männliche und weibliche Bereiche aufzulösen.

Literatur

  • Becker, Ruth/ Kortendieck, Beate [Hrsg.]: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie. Wiesbaden 2008.
  • Heintz, Bettina [Hrsg.]: Geschlechtersoziologie. Wiesbaden 2008.
  • Kreckel, Reinhard: Politische Soziologie der Ungleichheit. Frankfurt/ New York 2004, S. 212-283.
  • Wetterer, Angelika: Arbeitsteilung- und Geschlechterkonstruktion. „Gender at work“ in theoretischer und historischer Perspektive. Konstanz 2002.

Weblinks


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