- Gestreckte Exponentialfunktion
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Die als gestreckte Exponentialfunktion bezeichnete mathematische Funktion ist eine Verallgemeinerung der Exponentialfunktion mit einem zusätzlichen Parameter β im Exponenten:
oder, mit α = τ − β:
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In den meisten Anwendungen ist β > 0. Die namengebende Streckung des exponentiellen Abfalls tritt für 0 < β < 1 auf (siehe nebenstehende Abbildung). Für β = 1 erhält man die gewöhnliche Exponentialfunktion.
Die gestreckte Exponentialfunktion wurde 1854 von Rudolf Kohlrausch eingeführt, um die Relaxation der elektrischen Polarisation eines Kondensators mit Glasdielektrikum zu beschreiben[1]. Die gestreckte Exponentialfunktion wird auch als Kohlrausch-Funktion oder Kohlrausch-Williams-Watts-Funktion (nach Graham Williams und David C. Watts[2]) bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Weitere Informationen
Siehe auch
Software
libkww, effiziente Fourier-Transformation der Kohlrauschfunktion.[3]
Zitierte Literatur
- ↑ R. Kohlrausch: Theorie des elektrischen Rückstandes in der Leidner Flasche. In: Annalen der Physik und Chemie Bd. 91, 1854, S. 56–82, 179–214; online (S. 56–82) online (S. 179–214).
- ↑ G. Williams, D. C. Watts: Non-Symmetrical Dielectric Relaxation Behaviour Arising from a Simple Empirical Decay Function. In: Transactions of the Faraday Society Bd. 66, 1970, S. 80–85; doi:10.1039/TF9706600080
- ↑ Joachim Wuttke: Fourier Transform of the Stretched Exponential Function: Analytic Error Estimates, Double Exponential Transform, and Open-Source Implementation libkww. Preprint http://arxiv.org/abs/0911.4796.
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