Gezeitenkraftwerk Strangford

Gezeitenkraftwerk Strangford

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SeaGen
SeaGen in Betrieb (man beachte das durch die starke Tidenströmung verursachte Totwasser)
SeaGen in Betrieb (man beachte das durch die starke Tidenströmung verursachte Totwasser)
Lage
SeaGen (Nordirland)
SeaGen
Koordinaten 54° 21′ 53″ N, 5° 32′ 44″ W54.364722-5.545556Koordinaten: 54° 21′ 53″ N, 5° 32′ 44″ W
Land Nordirland / Vereinigtes Königreich
Gewässer Strangford Lough
Daten
Primärenergie Wasserkraft (Gezeiten)
Leistung ca. 2 x 0,6 = 1,2 MW
Typ Gezeitenkraftwerk
(Meeresströmungskraftwerk)
Betreiber Sea Generation Ltd.
(Tochter von Marine Current Turbines Ltd.)
Betriebsaufnahme 2008
Turbine 2 x Propellerturbine
Website www.seageneration.co.uk

Das Gezeitenkraftwerk Strangford (auch kurz SeaGen genannt) ist ein Gezeitenkraftwerk der Bauart Meeresströmungskraftwerk (d. h. ohne Stauwerk) in der Meerenge von Strangford, County Down, Nordirland.

Durch diese Meerenge, welche den Strangford Lough mit der Irischen See verbindet, strömen mit jeder Flut etwa 18.000 m³ Wasser, und die Strömung erreicht eine stetige Geschwindigkeit von mehr als 5 Knoten (2,4 m/s). Hieraus generiert SeaGen mit zwei Axialturbinen eine Leistung von etwa 1,2 Megawatt, was es zum derzeit (Stand Mitte 2009) leistungsstärksten im kommerziellen Betrieb befindliche Meeresströmungskraftwerk der Welt macht.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Die wichtigsten technischen Daten der Anlage:[1]

  • Die zwei Rotoren sind eng an moderne Windturbinen angelehnt. Jeder hat einen Durchmesser von 16 m, ein Gewicht von 27 t und eine maximale elektrische Leistung von 600 kW. Die Flügel sind im Anstellwinkel verstellbar, so dass sie der Strömung angepasst werden können. Die Rotoren drehen sich mit einer Geschwindigkeit von nominal 14,3 Umdrehungen pro Minute. Über ein Getriebe wird die Drehzahl für den Generator auf 1000 Umdrehungen pro Minute übersetzt.
  • Die Traverse (der Querbalken), an dem die beiden Rotoren befestigt sind, hat eine Länge von 29 m und inklusive Rotoren ein Gewicht von 150 t. Die Traverse mit den Rotoren kann zu Wartungszwecken mittels eines hydraulischen Hubsystems aus dem Wasser gehoben werden.
  • Der im Wasser stehende Turm hat eine Höhe von 40,7 m über Grund und einen Durchmesser von 3 m. Das Wasser hat an dieser Stelle – je nach Tide – eine Tiefe zwischen 24 und 28,3 m (Tidenhub 4,3 m). Die Strömungsgeschwindigkeit liegt bei durchschnittlich 3,7 m/s (7,2 kn) und maximal bei 4,8 m/s (9,3 kn).

Geschichte

SeaGen ist ein Entwicklung des Unternehmens Marine Current Turbines (MCT) aus Bristol.[2] Die Anlage basiert auf dem Vorgängermodell SeaFlow, eine Pilotanlage mit 300 kW Leistung und nur einem Rotor, die von MCT im Mai 2003 vor der Küste von North Devon in Südwest-England installiert wurde. Zuvor, bereits 1994, wurde eine kleine Versuchsanlage mit 15 kW im Loch Linnhe, an der Westküste Schottlands getestet.

SeaGen wurde von der Werft Harland & Wolff in Belfast gefertigt und vormontiert. Von hier wurde die Anlage nach Strangford geschleppt, wo die Anlage im April 2008 errichtet wurde. Im Juli 2008 wurde erstmals Strom ins Netz eingespeist. Bei der weiteren Inbetriebnahme wurde durch einen Steuerungsfehler ein Rotor überlastet und beschädigt, so dass die Anlage zunächst nur mit halber Leistung arbeiten konnte. Bis Dezember 2008 war der Schaden behoben und SeaGen liefert seitdem volle Leistung und ist im regulären, kommerziellen Betrieb.

Einzelnachweise

  1. THE SEAGEN TURBINE – Facts Sheet auf seageneration.co.uk (Englisch, PDF, 1,8 MB)
  2. SeaGen auf marineturbines.com (Englisch)

Weblinks


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